Beim VW Golf 6 ist die Umrüstung auf LED-Leuchten hinten besonders interessant, denn so ähnliche sind beim Nachfolger Serie. Das Fahrzeug wirkt also zumindest von hinten jünger, als es ist. Die serienmäßigen Heckleuchten am Golf sind langweilig, auch weil sie im Prinzip noch denen des Golf 5 nachempfunden sind. Gerne nimmt man auch die Langlebigkeit der LEDs mit.

Jetzt werden aber nur wenige Käufer von Neuwagen die zusätzlich nötigen 500 Euro geopfert haben, nur um Rückleuchten zu ersetzen. Immerhin, wer es gemacht hat, war umweltfreundlicher als die Nachrüster heute, denn es fielen ja keine Altteile an, ungewiss, ob man die noch einmal verkaufen kann. Allerdings, wer gebraucht kauft, kann meist nur nachrüsten.

Worauf ist zu achten? Zunächst einmal auf Software. Ist das Grundmodell mindestens von 2011, dann kommt die Software auch mit nachgerüsteten LED-Heckleuchten zurecht. Mit der Software davor gibt es Probleme. Man kann dann eventuell nur entweder die Software tauschen oder das zuständige Steuergerät.

Die Zahl der Kabel für eine eventuelle Umstellung auf LED hinten ist dadurch überschaubar. Drei sind es jeweils für die äußeren Lampeneinheiten auf beiden Seiten mit Rück-/Bremslicht, Blinker und Masse. Ebenfalls drei für die beiden Einheiten in der Heckklappe, ebenfalls mit Rücklicht und Masse, aber links mit Nebelscheinwerfer und rechts mit Rückfahrscheinwerfer.

Getauscht sind die vier Einheiten recht schnell. Für die zwei in der Heckklappe ist ein Schlüssel von 8 mm nötig, während die im Kotflügel nur durch eine federbelastete Schraube gesichert sind. Auch die Stecker passen, zumindest bei Nachrüstung mit Serienteilen. Bei der Kontrolle bitte beachten: Dass die weißen Felder auf der linken Seite nicht genutzt werden, ist kein Fehler, sondern gewollt.

Bei Rechtslenkern sind Nebelrückleuchte und Rückfahrscheinwerfer vertauscht und Fahrzeuge ohne Nebelschlussleuchte haben den Rückfahrscheinwerfer auf der Fahrerseite. Die serienmäßigen Stecker passen nicht auf die nachgerüsteten LED-Rückleuchten. Auch muss, zumindest bei Umrüstung auf die GTI-LED-Rückleuchten im Bild, die Codierung im Bordnetzsteuergerät geändert werden. Die Hardwarekosten sind etwa die gleichen wie der Aufpreis damals.

Unglaublich, wie dünn die Kabel geworden sind. Alle sechs weisen jeweils einen Querschnitt von 0,35 mm² auf, sogar jeweils das Massekabel, übrigens nur weiß und als solches nicht mehr zu erkennen. Natürlich nicht ganz unwichtig bei der nötigen Verlegung durch den ganzen Innenraum und immerhin bis zu 3.800 Fahrzeugen in Wolfsburg pro Tag.

Warum behält man die Bremslichtfunktion nicht auch für die inneren Rücklichter bei? Wäre doch noch sicherer, wenn die zusätzlich beim Bremsen aufleuchten würden. Wegen einer gesetzlichen Regelung. Denn da sowohl Bremslicht als auch Nebelrücklicht bei konventionellen Glühlampen 21 Watt verbrauchen dürfen, sind sie leicht verwechselbar. Sie müssen deshalb einen gewissen Mindestabstand haben.

Eine ganze Menge, was da an Kabeln in die Heckklappe geht, mindestens drei Fünffachstecker. Um die Kabel möglichst wenig zu belasten, werden die Austrittsöffnung aus der Karosserie und die Eintrittsöffnung in die Heckklappe etwas weiter auseinandergelegt. Dadurch sind die Kabel nicht auf Knickung, sondern auf Verdrehung belastet. Die Öffnungen sind entsprechend groß, damit der Kabelbaum samt Steckern gewechselt werden kann.