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  Kamera statt Spiegel



Auf den ersten Blick sieht es so aus, als ob die Kamera das Bild aufnehmen würde, das durch den Rückspiegel zu sehen wäre. Was man nicht sofort erkennt, dass an dieser Bildinformation eine ganze Menge herummanipuliert wird. Dabei kann natürlich auch für Kameras das Licht knapp werden. Es gibt schon (sehr große) Wohnmobile, da schaltet sich zur Kamera im Heck eine Lampe ein.

Offensichtlich reicht das Licht der Rückfahrscheinwerfer nicht aus oder das Bild der Kamera wird in Situationen gebraucht, in denen kein Rückwärtsgang eingelegt ist. Aber auch ohne zusätzliche Beleuchtung hat man das Gefühl, die Kamera statt eines Rückspiegels hellt das Bild auf. Besonders in einem Tunnel wird der Unterschied zu früher ohne Kamera deutlich.

Zunächst sei einmal grundsätzlich geklärt, dass die Position keineswegs dort sein muss, wo früher der Außenspiegel war. Das gilt umso mehr für den Monitor, der jetzt vor die A-Säule oder beim Pkw sogar vorn unter die Seitenscheibe rückt und damit darüber seitlich aus dem Fenster mehr Blick nach draußen freigibt. Beim Actros finden wir die Kamera ziemlich weit oben, während beim Pkw oder Sportwagen z.T. sogar der Platz vorn unter der Seitenscheibe gewählt wurde.


Auch könnte beim Lkw oder Bus das Bild einer echt seitlich zum Schutz von Fahrradfahrern/innen bzw. Passanten angebrachten Kamera hinzugemischt werden. So sieht man beim Actros in dem weiterhin dem länglichen Spiegel angepassten Bildschirm zwei Bilder übereinander mit jeweils unterschiedlicher Perspektive.

Das Bild der aufnehmenden Kamera kann sogar geschwenkt werden, wenn rückwärts in einem Bogen die Laderampe angefahren wird. Nein, man muss nicht extra eine Funktion anwählen, das System behält das Ende des Aufliegers von selbst im Blick.

Noch viel spannender sind z.B. beim Actros die auf den Bildschirm gezauberten Signale beim Spurwechsel. Geht der bei Rechtsverkehr nach rechts, dann erscheinen im Prinzip zwei Linien und evtl. sich darin befindliche Fahrzeuge. Man sieht also direkt, ob man ein Fahrzeug rechts dahinter schneiden würde oder es gar zu einem Unfall kommen könnte. Und man sieht an der zweiten Linie, gegenüber welchen Fahrzeugen der Spurwechsel unkritisch wäre.

Etwas anders verhält sich das System im Lkw zur linken Seite hin. Hier berücksichtigt es die höhere Geschwindigkeit von Pkws, mit deren Überholen ja beim Lkw am meisten zu rechnen ist. Die Linien sind also unmerklich nach hinten verlagert. Mit so einem System ist es auch Anfängern möglich, die Lage nach hinten in dem immerhin doch gegenüber selbst großen SUVs ansehnlich längeren Sattelzug gut abzuschätzen.


Die ersten Vorwürfe, die ja bei neuen Systemen immer kommen, betrafen das mögliche Abreißen der Kamera. Dazu sagt Mercedes, dass hier kaum größere Kosten entstehen als beim Erneuern eines Außenspiegels. Denn erstens ist der oft nicht allein am Bügel befestigt und zweitens beinhaltet auch der inzwischen eine Menge Elektrik wie z.B. Beheizung und Verstellung.

Auch das Kameraauge ist beheizt, natürlich wegen der kleineren Fläche zu wesentlich geringeren Stromkosten. Die schaltet sich teils von selbst ein, kann aber auch über einen Bedienknopf aktiviert werden. Zudem ist sie mit einer Schicht überzogen, die den rascheren Ablauf des Wassers bewirkt als bei einem Spiegel.

Sie können es drehen und wenden, wie Sie wollen, Kameras rund um das Fahrzeug werden sich wohl durchsetzen, gerade auch bei den größeren. Natürlich spielt beim Actros auch der geringere Luftwiderstand eine Rolle. Jedoch sind die Spiegel direkt nach unten so geblieben, wo und wie sie waren. Sie ragen aus der Silhouette weniger heraus.

Allerdings könnten die seitlichen Kameras mit einbezogen werden, die beim Lkw oder Bus z.B. Passanten oder Fahrradfahrer/innen beobachten. Dabei ist Künstliche Intelligenz heute schon in der Lage, die Bilder zu interpretieren, Personen in möglicher Gefahr zu erkennen und den/die Fahrer/in zu warnen, falls er/sie es nicht selbst bemerkt.







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