Suche

A     B     C     D     E     F     G     H     I     J     K     L     M     N     O     P     Q     R     S     T     U     V     W     X     Y     Z




Formeln
Alle Tests
Kfz-Jobs
Motorölfinder



  Human Centric Lighting



kfz-tech.de/P009

Dass Ihr Magen am Mittag mit vermehrter Aktivität auf das Mittagessen wartet und Sie beim anschließenden Verdauen am Tag so ziemlich Ihren Tiefpunkt der Leistungsfähigkeit erreichen, das werden Sie vielleicht schon lange an sich selbst festgestellt haben. Aber haben Sie auch gewusst, dass vormittags Ihr Herz ziemlich viel leisten muss, um Sie auf Trab zu bringen und deshalb hier der Zeitpunkt der höchsten Ausfallrate z.B. in Form eines Herzinfarkts liegt? Oder der spätere Nachmittag gut für Ausgleichssport und die Zeit danach am besten für ein (!) Feierabend-Bier passt?

Der Körper ist ein gnadenloses Gewohnheitstier. Ab dem Alter von 12 Jahren bildet sich so in etwa ein Tag-/Nacht-Schlafverhalten aus. Kinder und besonders Babies sind da noch anders getaktet. Mediziner bezeichnen die oben skizzierten Eigenheiten der Menschen als genetisch bedingt. Das bedeutet auch gewisse Unterschiede, z.B. die von sogenannten Tag- und Nachtmenschen. Beide Typen würden am liebsten ihre Eigenheiten sowohl während der Arbeitswoche als auch am Wochenende durchhalten.

Man hat den Eindruck, dass nicht unbedingt möglichst viel Reichtum zu den erstrebenswerten Zielen gehören sollte, sondern die freie Bestimmung von Wach- und Schlafzeiten, wenn man die dann wirklich dazu nutzt, in höherem Maße auf seinen Körper zu achten. Zu alledem kommen noch die Jahreszeiten als mitbestimmender Faktor hinzu. Die Gewichtszunahme und das größere Schlafbedürfnis im Winter bzw. deren Umkehrung im Sommer scheinen allgemeiner als vermutet verbreitet zu sein.

Und wenn wir jetzt noch das zum Alter hin immer problematischere Schlafverhalten des Körpers und damit schwerer vorher zu bestimmende Wach- und damit Aktivphasen erwähnen, können wir endlich zu unserem Thema gelangen, nämlich wie man z.B. mit Licht solche Phasen positiv verändern kann. Was also tut man, wenn man acht Stunden Zeit hätte, aber nach vier Stunden aufwacht und nur noch schwer einschläft. Irgendwie aufstehen und z.B. zur Toilette gehen, aber alles möglichst ohne viel Licht einzuschalten.

Denn das beeinflusst Ihren Melatonin-Haushalt, der in der Nacht für möglichst durchgängigen Schlaf zuständig ist. Ganz schädlich wäre weiß-blaues, kurzwelliges und vielleicht sogar grelles Licht. Weniger ist hier also mehr. Denken Sie nur an die menschenunwürdigen Verhörmethoden, die Probanden oft tagelang unter Licht, den Körper also ständig unter leichtem Stress gehalten haben. Umgekehrt behält der Körper übrigens auch in der Dunkelkammer tagelang seinen Rhythmus in etwa bei.

Und von der höheren Selbstmordrate im Winter in nordischen Staaten wie Finnland haben Sie auch bestimmt schon gehört. Und was hat das jetzt mit der Beleuchtung im Auto zu tun? Dafür gibt's z.B. bei Audi einen komplett neuen Begriff, nämlich die 'Human-Centric-Lighting-Konzepte'. Darin soll also untersucht werden, wie Licht auf den Menschen 'visuell, emotional und biologisch' wirkt. Nein, das hat uns vermutlich nicht nur die zunehmende Ambientebeleuchtung eingebrockt, sondern ist vemutlich auch wieder einmal als so ein Vorbote des Autonomen Fahrens gedacht.

Natürlich ist die Forschung hier zunächst auf den Arbeitsplatz gerichtet, um dort Licht für die jeweils günstigste Wirkung auf die Leistungsfähigkeit zu produzieren. In das Auto zieht das HCL- Konzept nach Vorankündigungen von Audi schon bald als Deckenlicht ein, vermutlich auch am helllichten Tag eine bestimmte Atmosphäre erzeugend. Also will man nicht erst bis zum vollautonomen Fahren warten, beispielsweise den/die Fahrer/in in der Konzentrationsfähigkeit unterstützend.

Und die ganzen Theorien vom über den Tag wechselnden Bedürfnis des Menschen nach z.B. der belebenden Wirkung von kaltweißen und einer beruhigenden von warmweiß-rötlichem Licht sollen dann je nach Uhrzeit so in die Tat umgesetzt werden. Natürlich wird man wohl Beleuchtungsstärke und Farbtemperatur je nach eigener Stimmung nachjustieren können. Es kann auch sein, dass man wieder auf die Beobachtung durch eine Kamera setzt und wenn z.B. der/die Fahrer/in auf das Angebot einer Tasse Kaffee nicht eingeht, wenigstens eine geeignete Beleuchtung herbeizaubert.


kfz-tech.de/YBe1







Sidemap - Technik Impressum E-Mail Datenschutz Sidemap - Hersteller