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 Zu viele Menschen?




Selbstbestimmt am eigenen Lenkrad drehen - bald nur noch am Simulator möglich?

Es gibt einfach zu viele Menschen, z.B. in Städten ab einer gewissen Größe. Noch wichtiger, der Trend scheint geradezu unaufhaltsam. Und wenn man dort wegen zu hoher Mieten nicht wohnen kann, wächst natürlich das Verkehrsaufkommen. Aber die Attraktivität der Großstadt scheint ungebrochen, wegen der Zunahme der Dienstleistungsberufe als Arbeitgeber und mehr Freizeit als Gestalter derselben. Es ist halt zu jeder Tages- und Nachtzeit etwas los.



Da kann man noch so viel an Ampelschaltungen basteln und während der Rotphase Verbrennungsmotoren abschalten, insgesamt sieht Verkehrsgeschehen besonders zu Zeiten der Rushhour von oben betrachtet nicht sehr elegant aus, eher rückständig und nicht mit heute üblicher Technik vereinbar. Wenn sich so viele Menschen ballen, so bezahlen sie doch dafür teilweise den Preis der Konformität, nicht unbedingt bei der Freizeit, aber sonst.



Das ist wie mit den vielen Kurven von Landstraßen, die wir früher in mehr als angemessenem Tempo durcheilt haben, bis einige Deppen/innen dabei verunglückt sind. Seitdem ist der Spaß vorbei, Begrenzung der Geschwindigkeit sei Dank. Wer sich frei für Abenteuer fühlen will, muss in Gebiete reisen, wo sich wenig Menschen aufhalten, genießt allerdings auch deutlich weniger Schutz im Falle von Unfällen oder Unpässlichkeiten.

Also, vermutlich wird es dort, wo Störungen im Verkehrsfluss auch nur zu befürchten sind, Regularien geben. Alle im Gleichschritt. Lange waren Ampeln so geschaltet, dass Linksabbieger gleiche Grünphasen wie Geradeausfahrende hatten. Da aber gerade beim Linksabbiegen vermutlich eher schwere Unfälle passiert sind, hat man getrennte Phasen eingeführt. Jetzt müssen alle ein wenig länger warten.



Auf den Stadtverkehr bezogen würde das heißen, es geht vermutlich ohne Stau, aber auch in sonst stauarmen Zeiten langsamer voran. Schauen Sie sich nur an, wie wenig ein Tesla von seiner gewaltigen Beschleunigung beim autonomen Losfahren in einer Schlange an der Ampel nutzt. Gefühlt hält er viel zu viel Abstand. Es wird langweiliger werden. Aber auch schon auf heutigen Autobahnen kriegt man nur bedingt etwas von der Gegend mit. Selbst dort, wo keine Lärmschutzzäune stehen, sieht doch die Landschaft mit Ausnahme vielleicht der Alpen ziemlich gleich aus.

Autonomes Fahren, was ja auch auf staugefürchteten Autobahnteilen möglich und wünschenswert wäre, lenkt also den Blick noch mehr nach innen. Noch bevor das wirklich autonome Fahren zur Wirklichkeit wird, scheint man sich besonders viele Gedanken über die Zeit im selbstfahrenden Auto zu machen. Hier drängen sich inzwischen neue Firmen aus dem Digitalbereich in den Markt der Zulieferer. Bewährte, wie die drei wirklich großen Continental, Bosch und ZF sind merklich nervös auch auf diesem Feld aktiv.



Es wird Verdrängung geben, besonders wenn man an die vielen mittelständischen Betriebe denkt. Das autonome Auto hat, ebenso wie das elektrische, viel weniger klassische Hardware an Bord, braucht aber die Hilfe von viel mehr Software. Das ist eine Chance auch für kleinere Firmen, wird aber vermutlich eher von Start-ups genutzt werden als vom klassischen Mittelstand.

Es gibt Beispiele von gelungenem Umstellen der Produktion aus der Vergangenheit. Z.B. war Pierburg Jahrzehnte lang ein Zulieferer besonders vieler, ausgeklüngelter Vergaserarten mit der Bezeichnung 'Solex'. Dann plötzlich die kaum für möglich gehaltene, fast schlagartige Umstellung auf Einspritzsysteme. Wobei hier das Wort 'flächendeckend' besonders wichtig ist. Man sah die Notwendigkeit, konnte sich aber eine so schnelle Umstellung gar nicht vorstellen.

Der Vergaser verschwand plötzlich vom Markt, aber Pierburg hat sich mit neuen Produkten gerettet. Allerdings war das ebenfalls Hardware rund um den Verbrennungsmotor, während eine Umstellung von Hard- auf Software auch an große Teile der Belegschaft wesentlich veränderte Anforderungen stellt. Hinzu kommt, dass sich die so oft zitierte Dezentralisierung wie z.B. bei der Energieversorgung nicht durchhalten lässt. Wo soll schließlich die außerhalb der Fahrzeuge nötige Rechenleistung installiert werden?

Da kommen wieder die Großen ins Spiel, z.B. die, die derzeit um einen neuen Funkstandard ringen. Nur die haben dann z.B. das Mobilfunknetz, an bzw. in dessen Masten sich so etwas anbringen ließe, natürlich weitgehend standardisiert. Und so wie die Fa. Here als eine der wenigen genaueste Karten von der Topografie liefern kann, wird das Angebot der Vernetzung nur großen Anbietern vielleicht mit einem Mobilfunknetz im Rücken möglich sein.



Womit wir bei Bedienung durch Smartphone angelangt sind, ohnehin sinnvoll, wenn keine klassischen Bedienungselemente vorhanden sind oder genutzt werden sollen. Intelligent genug sind sie ja, um mit Hilfe von außen, wozu natürlich auch mögliche Clouds gehören, zu funktionieren. So wird das Smartphone zum Desktop, was einmal 'Schreibtisch' hieß, auf dem auch nach Erreichen des Arbeitsplatzes ohne Unterbrechung weitergearbeitet werden kann.

Das sieht man doch heute schon. Wenn man freitags um 20 Uhr eine geschäftliche E-Mail erhält, weiß man doch ganz genau, dass diese wohl nicht am Arbeitsplatz erstellt, sondern von zu Hause abgeschickt wurde. Die könnte dann etwas früher verschickt und damit vielleicht der Feierabend gerettet werden. Auch für mögliche Videokonferenzen wird die Frage 'Wo sind Sie?' immer wichtiger werden.

'Moment, das muss ich erst einmal checken, denn ich habe längere Zeit nicht nach draußen geschaut. Irgendwo zwischen . . .'. Natürlich kann man die neu gewonnene Zeit auch ganz oder teilweise für private Zwecke benutzen, die sozialen Netzwerke nutzen und bedienen. Oder den gestern Abend verpassten Film anschauen. Bequemer wäre das natürlich mit einem größeren Bildschirm, den vielleicht das Fahrzeug zur Verfügung stellt.

Man hat sich an eine sichere Fahrt gewöhnt. Anfangs war man skeptisch. Inzwischen hat das autonome Fahren das Flugzeug als sicherstes Verkehrsmittel abgelöst, obwohl auch das autonom fliegt. Froh ist man, dass der gemischte Verkehr mit nur teilweise autonom fahrenden Autos ein Ende hattte. Zu deutlich wurde der Vorteil von Zero Null bei den schweren Unfällen.

'Car2Car' und 'Car2X' wurde von 'Vehicle2Everythimg' abgelöst. Auch Google hat seine Pläne einer eigenen Automobilproduktion aufgegeben. Sehr viel mehr verdient man am Betreiben des Netzes. Die Hersteller, die hier den Fuß nicht in die Tür bekamen, sind selbst zu Zulieferern der Netzbetreiber geworden. Man achtet ja auch beim Kauf von Zahnpasta weniger auf die Verpackung als auf den Inhalt, zumal alle Tuben bis auf die Beschriftung gleich aussehen.

Der Trend, dass sich die Autos immer ähnlicher sehen, wird also weiter gehen. Und wenn Sie es noch nicht bemerkt haben sollten, die Konzentration auf weniger Autokonzerne ist in vollem Gange. Opel gehört PSA, Ford stellt vielleicht seine Tätigkeit in Europa ein. Wer die jahrelangen Verflechtungen von Ford mit den verschiedensten englischen Firmen, sogar deren Geburt und Aufbau fördernd, kennt, weiß um die Größe eines solchen Umbruchs.

Man bereitet in Deutschland versuchsweise gerade mal eine oder zwei Autobahnen auf die neue digitale Welt vor. Dabei sind die Probleme z.B. in Großstädten vielleicht noch dringender. Immerhin werden auf Autobahnen keine Pakete zugestellt bzw. rückbefördert, Mülleimer geleert oder ganze Warenhäuser beliefert. Dort denkt man vermehrt über Elektroantriebe im Verteilerverkehr nach, um auch nachts anliefern zu können, aber vielleicht geht es autonom noch eleganter.



Und wenn die Städte sich nicht von selbst melden, werden sie entweder von so einem mächtigen Inhaber des Netzes kurz angeschrieben und welche Stadt dann nicht reagiert, die bleibt halt im Dunstkreis von Parkplatz-Suchverkehr und Stau. Und was tut der/die in der Woche jetzt etwas weniger gestresste, betuchtere Bürger/in? Er/Sie holt am Wochenende den sorgsam gepflegten 911 S aus der Garage und freut sich auf nichts mehr als kurvenreiche Landstraßen. Da und auf nicht staugefährdete Autobahnen (Bild oben) darf der Wagen noch . . .









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