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 Waymo



Zweifel, ob immer alles sinnvoll ist, was entwickelt wird, beseitigt man nicht durch Schönreden.

Darf man das überhaupt sagen, dass man den Eindruck hat, ein(e) Amerikaner/in wird hauptsächlich geboren, um zu konsumieren? Jedenfalls war es dort schon vor vielen Jahrzehnten durchaus üblich, nur zum Shoppen eine Reise zu tun. Da war Good Old Europe noch weit hinterher. Man reiste entweder zur Erholung, oder um in irgendeiner Form etwas Neues zu erfahren oder zu erleben.

Darf man das sagen, dass man in USA leicht den Eindruck gewinnt, die Mutter (oder der Vater) des/der Amerikaners/in ist die Industrie. Kann man das festmachen an den ersten Käufern/innen von VW-Käfern, die sich dem Terror des jährlichen Fahrzeugwechsels entziehen wollten, aber dafür auch eine Menge Spott und Häme kassiert haben.

Könnte man auch in Europa ein ganzes Buch damit füllen, zu beschreiben, was passiert, wenn man sich nicht an den üblichen Vorbereitungen zum Weihnachtsfest beteiligt? Oder ist das heutzutage in USA anders? Eine Person soll uns als Kronzeuge dienen, sehr relevant für die am meisten in die Zukunft gerichtete Kfz-Technologie, das autonome Fahren. Es ist der Chef von Waymo, John Krafcik.

Wir entnehmen die heutige Haltung von Krafcik einem Interview aus auto motor und sport, Heft 7/2020. Waymo ist der Nachfolger von Alphabet, wo das ehemalige Google-Projekt weiterverfolgt wurde. Ohne das genauer aufdröseln zu wollen, kann man dieser Firma wohl einer der größten Kompetenzen in Sachen autonomes Fahren zubilligen.

Umso interessierter ist man, vom Chef selbst etwas über den Stand der Technik zu hören. Das Ergebnis freilich ist eine einzige Werbetour in Sachen Waymo. Da kommt das altbekannte Argument der Unfallverhütung und die äußerst sorgsame Abgrenzung gegenüber der Befürchtung, sich selbst steuernde Fahrzeuge würden das lustvolle Selbstfahren absterben lassen. Nein, er selbst besitze fünf Autos, davon drei Porsche.

Zwei Mal erwähnt er, wie unglaublich viele Kilometer schon auf der Straße und noch viel mehr in der Simulation zurückgelegt wurden. Kein Wort darüber, wie oft die bei öffentlichen Straßen immer verpflichteten Fahrer/innen die Hände ans Lenkrad nehmen mussten. Die Frage nach den Herausforderungen beim Entwickeln beantwortet er gar nicht erst.

Die Botschaft: Habt keine Angst vor der automobilen Zukunft. Vertraue auf die Entwicklungen der Industrie, nutze sie und interessiere Dich nicht weiter. Die Hersteller werden es gleichsam als Mütter und Väter schon richten. Ja, Lidar sieht er als unbedingt notwendig an und widerspricht damit derzeitigen Meinungen von Elon Musk, aber keine Angst, diese vielfältige Sensorik sei deutlich billiger als man denke.

Nein, ein Netzwerk Car2car bzw. Car2X sei absolut nicht notwendig. Mit anderen Worten, Waymo kann alles alleine stemmen. Man braucht nur sehr gute und aktuelle Karten onboard. Ja, er möchte in Zusammenarbeit mit Bosch sehr bald sogar Good old Germany mit der Einführung beglücken. Einen Zeitpunkt nennt er freilich nicht, aber wir 'stehen ganz oben auf seiner Prioritätenliste'.

Ehrlich, noch selten habe ich bei einem Interview an so akutem Informationsmangel gelitten wie ausgerechnet bei diesem. Und das auch noch bei einem Thema, was mich wirklich brennend interessiert. Er hätte auch sagen können: 'Have a nice day'.







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