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 E-Auto 1



Wo kommt eigentlich die Verknüpfung zwischen autonomem Fahren und E-Antrieb her? Im Grunde hat doch das Selbstfahren nichts mit der Art des Antriebs zu tun, oder? Auch ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor kann rein theoretisch ebenso autonom betrieben werden wie eins mit Elektromotor. Oder hat es etwas damit zu tun, dass beide Herausforderungen zu etwa gleicher Zeit auf die Autohersteller hereinstürmen?

Nein, es muss noch einen zusätzlichen Aspekt geben. Fangen wir einmal vorsichtig an. Seit ewigen Zeiten kommt das konventionelle Auto zwar schon lange nicht ohne Elektronik aus, gern auch Digitalelektronik, aber eine Vernetzung aufgrund seines Antriebsprinzips braucht es eigentlich nicht. Entweder es geht von Zeit zu Zeit von selbst in die Werkstatt oder es wird, wenn es sein muss, über ein gut funktionierendes System per Transporter in diese verbracht.

Auf der Autobahn braucht man noch nicht einmal ein Handy. An den Leitpfosten markieren Pfeile in welcher Richtung das nächste Telefon zu finden ist. Tankstellen gab es früher sogar noch mehr, aber mit ein wenig Grips bleibt niemand mehr mit leerem Tank liegen. Noch nicht einmal ein Reservekanister ist mehr nötig. Die Reichweiten sind einfach atemraubend groß.

Das ist beim Elektroauto anders. Man fährt zwar schön ruhig, aber wie lange noch? Und was ist, wenn man liegen bleibt? Beim Verbrenner reichen zur Not der Kauf und das Füllen eines Reservekanisters, aber wie macht man ein liegengebliebenes E-Auto wieder flott? Darf man es überhaupt abschleppen? Vermutlich ist hier eine Verladung die sicherste Lösung. Die kommt beim Verbrenner nur als Ultima Ratio in Frage. Notfalls tuckert der mit einem Zylinder weniger noch in die Werkstatt, oder seine Starterbatterie wird vor Ort geladen.

Und dann die Not mit der Reichweite beim Elektroauto. Ständig der Kompromiss zwischen Geschwindigkeit und Ladezeiten. Allein hier wäre schon ein Rechner zur Optimierung nötig. Ohne Vernetzung geht gar nichts. Was der Verbrenner nur zur Erfassung der momentanen Verkehrslage braucht, obwohl es auch dazu mit TMC freilich langsamere Alternativen gibt, das braucht der E-Triebler, um sich über die Lage und die Situation von Ladestationen in der Nähe zu informieren.

Und es nützt nichts. Bis zum letzten Moment kann da noch jemand eher eintreffen und damit die Wartezeit oder die weitere Suche deutlich erhöhen. Vermutlich wird man hier irgendwann reservieren können, ähnlich wie die Lkw-Fahrer/innen bei den Rastplätzen. Wieder so eine Anwendung, die ohne Vernetzung nicht geht. Das kommt daher, dass jeder vernünftige Ladevorgang auch in Zukunft länger dauern wird als heute das Volltanken, gemeint ist der Pkw.

Die Bezahlung nicht zu vergessen. Denn man kann nicht für jede kleine Gruppe von Ladesäulen eine Kasse mit Personal einrichten. Dazu kommt natürlich die Frage, ob nicht der Wildwuchs an Stromanbietern eher noch zunehmen wird. Da kann man froh sein, wenn man überhaupt bargeldlos bezahlen kann und z.B. nur mit einer Karte nicht abgewiesen wird. Aber das ist nur der Beginn einer langen Freundschaft mit der Außenwelt.

Schon heute ordern Besitzer/innen von Photovoltaik zusammen mit den Sonnenkollektoren oder später Batterien zur Selbstversorgung, obwohl das natürlich ein so teures System ist, dass diese Art der Stromgewinnung keinen Profit mehr abwirft. Vermutlich ist es der Umweltgedanke, der solche Blüten treibt. Solch eine Batterie könnte aber auch die des E-Autos sein. Wer da schon investiert hat, kann sich die teuren Module fürs Haus sparen. Je mehr kWh das Fahrzeug bereitstellt, desto eher kommt eine solche Lösung in Betracht.

Das wäre jetzt eine Vernetzung mit dem Eigenheim in Abhängigkeit natürlich von den Anforderungen an das Auto am nächsten Tag. Das lässt sich natürlich noch viel größer denken. Man sucht für die Zeit nach der Ablösung von Kernkraft und Braunkohle verzweifelt nach Lösungen für die Nachteile der regenerativen Energie, deren Unberechenbarkeit. Außerdem hat man Schwierigkeiten mit dem Ausbau der Leitungsnetze. Das alles wäre mit einer intelligenten Steuerung auf dem Rücken der installierten E-Mobilität möglich.

Autos würden nicht nur mit der Ladestation, sondern auch mit dem Netz verbunden. Strom geht nicht nur in die eine Richtung zum Auto hin, sondern bei Bedarf auch zurück ins Netz. Sind z.B. Lkw über eine Oberleitung sogar während der Fahrt verbunden, wäre so ein Ausgleich mit den Batterien des Lkw auch dann möglich, natürlich streng abgestimmt mit den Fahrzielen. Der Gebrauch dorthin und für den Weg zurück zur rettenden Oberleitung müsste natürlich garantiert sein.

Sie merken schon, so langsam schleicht sich hier das autonome Fahren in den Vordergrund, denn es könnte für möglichst viele kritische Bereiche eine Art Non-Stau-Garantie geben. Auch ist bei einem Elektroauto der Stau eher verbrauchsneutral als beim Verbrenner. Nur Umwege müssten ausgeschlossen werden. Und die Insassen müssten die Zeit im Stau wie auch sonst im Auto in ihrem Sinne verwenden können.

Da scheint es eine Verbindung zwischen der regenerativen Welt der E-Mobilität und den Möglichkeiten durch das autonome Fahren zu geben. Wenn alles gut geht, schiebt man Energie kaum merklich zwischen Mini-Anbietern und großen Playern hin und her. Ebenso leitet man Verkehrsströme, führt sie so langsam an Staus heran, dass diese sich auflösen können oder um Staus herum, ohne dass sich aber dort gleichzeitig neue bilden.







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