Autonomes Einparken

Nein, in den Streit zwischen Tesla-Befürwortern/innen und -Gegnern/innen mischen wir uns nicht ein, wir benutzen ihn nur, um zu neuen Erkenntnissen über das autonome Fahren zu gelangen.
Z.B. dieses Bild oben aus dem Video darunter. Da merken die Gegner an, dass hier offensichtlich die Begleitperson von Tesla eingegriffen habe. Die Befürworter sind der Meinung, durch das Eingreifen sei ein Unfall
verhindert worden, an dem offensichtlich der Lkw von UPS die Schuld tragen würde.
Eine Situation, die vermutlich jedem/r Autofahrer/in in der Stadt schon einmal begegnet ist: Da will jemand rückwärts in eine Parklücke hinein. Also fährt er/sie vor, bis er/sie so etwa neben dem Fahrzeug vor
der Parklücke steht. Schließt man jetzt aber auf, ist das Einparken nicht mehr möglich.
Wenn also hier hoffentlich der rechte Blinker betätigt wurde, hätte das Robotaxi rechtzeitig stoppen müssen, um dem Lkw das Manöver zu ermöglichen. Für uns Autofahrer eine eher normale Übung, für das
Robotaxi offensichtlich nicht.
Wird man ihm das noch beibringen können? Wir wissen es nicht. Zusätzlich müsste es dann auch noch lernen, selbst die Parklücke zu nutzen, zu erkennen, zu blinken und zu hoffen, dass der rückwärtige Verkehr das
versteht. Wie aber könnten Alternativen aussehen?
Der vermeintliche Fehler ist darin begründet, dass unsere Autos nur an der Vorderachse signifikant lenkbar sind und damit nur rückwärts in eine knappe Parklücke gelangen können. Es gibt allerdings unter
den autonom Fahrenden auch Alternativen.
Zooks z.B. hat eine Allradlenkung. Bei der ist es völlig egal, wie herum man am besten in die Parklücke kommt, vorwärts oder rückwärts. Jetzt nehmen wir einmal an, das Robotaxi wollte selbst in diese
Parklücke, dann hätte es trotz wartendem Lkw hier hineinfahren können.
Sie haben recht, nicht die feinste englische Art, aber es erspart eine Menge Probleme. Z.B. könnte der/die UPS-Fahrer dem zu dicht auffahrenden Robotaxi versuchen zu signalisieren, es möge bitte etwas
zurücksetzen, wie auch immer.
Tesla hat ja vielleicht hier den Nachteil, dass nach außen hin nicht evident wird, dass es keine(n) Fahrer/in gibt. Sie ahnen schon den darauffolgenden Kommunikations-Wahnsinn. Den hätte das Fahrzeug von
Zooks vermieden, auch wenn der/die UPS-Fahrer/in danach stocksauer gewesen wäre.
Es ist ja immer noch nicht erwiesen, ob man dem autonomen Fahrzeug nicht doch die Sache mit der besonderen Bedeutung des Blinkers in diesem Fall beibringen kann. Aber z.B. selbst die Parklücke zu
benutzen, stellt dann jedenfalls überhaupt kein Problem dar.
Wir haben nicht weit von uns zwei Hochschulen, die zu der Problemlage vielleicht irgendwann eine Lösung anbieten könnten. An der Hochschule in Köln wird (hoffentlich auch weiterhin) an einem Radnabenmotor
geforscht, der die ablehnenden Begründungen mancher Altvorderen in den Schatten stellt. Ein umgebauter Fiesta läuft immerhin schon, wenn auch nicht ganz geräuschlos.
Und dann ist da noch die Hochschule in Aachen, wo ein Gefährt entstanden ist, dass dem Robotaxi von Zooks ähnlich sieht. Es hat dem gegenüber allerdings einen entscheidenden Vorteil, nämlich die Räder um 90°
einschlagen zu können. Stellen Sie sich das vor. Der fährt neben die Parklücke und schiebt sich exakt seitlich rein.
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