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 Range Rover 2



kfz-tech.de/PAR28

Es ist die Geschichte eines Fahrzeugs mit V-8 und Allradantrieb, dass sich vom Arbeitspferd zu einem Premiumprodukt wandelt. 24 Jahre lang hat es kein Update genossen. 1988 vom Staat an British Aerospace verkauft. Das Geld dort war knapp und doch musste der Range Rover zumindest eine halbe Klasse höher positioniert werden, weil ihm der frisch renovierte Land Rover Discovery zu nahegekommen war.

Allerdings war der Range Rover schon zum Klassiker gereift, was eine Renovierung grundsätzlich schwierig gestaltet. Nach mehreren Versuchen, das Design moderner zu gestalten, entschied man sich doch dafür, die kastenartige Form im Wesentlichen beizubehalten. Zumal es im beginnenden Segment der Luxus-SUVs kaum Konkurrenten gab. Dieser Gedanke verbündete sich mit dem der beschränkten Mittel.

So blieb also die partielle Veränderung übrig, z.B. den Rahmen u.a. auch an sich ändernde Anforderungen bezüglich des Crash-Verhaltens anzupassen. Das kam auch dem Schutz gegen den Seitenaufprall zugute. Luftfederung hatte er schon, jetzt wurde sie serienmäßig. Natürlich durften keine Abstriche an den Offroad-Fähigkeiten gemacht werden. Aber der Aufstieg in die Premium-Klasse verlangte bessere Fahreigenschaften auf der Autobahn. Der V8 von Rover blieb, freilich im Hubraum deutlich erhöht. Allein die Wahl eines Dieselmotors machte Probleme.

Land Rover war damals, ähnlich Ford beim Transit, reichlich vorgeprescht, einen Diesel mit Direkteinspritzung und Aufladung auf den Markt zu bringen. Es lockten ein gutes Drehmoment und wenig Verbrauch. Die dabei reichlich störende Geräuschentwicklung wäre für den Transporter und den einfachen Geländewagen noch zu verkraften gewesen, nicht aber für den Range mit V8-Alternative.

Man entschied sich für die Adaption des BMW-Sechszylinders, obwohl leicht unterdimensioniert angesichts zwei Tonnen Leergewicht. Zusammen mit einem Facelift und jetzt rechteckigen Scheinwerfern kam der renovierte Range Rover nach reichlich sechs Entwicklungsjahren auf den Markt. Kurz danach kam heraus, dass die Übernahme des BMW-Diesels kein ganz freier Entschluss der Ingenieure/innen gewesen sein konnte, denn es kam 1994 zur Übernahme von Aerospace.

Als erstes wurde der betagte V8 durch BMW-eigene Motoren ersetzt. Der berühmte Rover-V8 war ursprünglich von GM übernommen worden und tat schon im Buick von 1961 Dienst. Dann erhöhte BMW auch den Hubraum des Dieselmotors. Für sehr viel mehr Geld als bisher gab es jetzt eine besonders luxuriöse Lang-Version. Und da die Qualität der Ausführung BMW nicht genügte, gab es 1998 erneut ein Update des Range Rover.

Etwa zu der Zeit muss die auch heute noch beliebte Autobiography-Variante entstanden sein. Sie fasst, auch heute noch, besonders luxuriöse Ausstattungsdetails zu einem Paket zusammen, das z.B. zusammen mit der stärksten Motorisierung zu einem deutlich höheren Endpreis verkauft wird. Mit der Jahrtausendwende kam der erneute Besitzerwechsel, der das angeblich 6 Mrd. Euro teure Experiment von BMW beendete. Man hat wohl trotz der Verkaufserfolge des Range Rovers durch aufwendige Modellpflege auch hier Verlust gemacht. So wurde Land Rover dem Ford-Konzern zugeschlagen.

Erstaunlich ist das Zustandekommen einer neuen Generation des Range Rovers. Offensichtlich hatte BMW schon Ideen für ein neues Design entwickelt, die von Ford übernommen wurden. Auch die Motoren behielt man im Prinzip bei, wohingegen sich die Karosserie von einer mit Leiterrahmen zu einer selbsttragenden wandelte. Und obwohl man das Kasten-Design beibehielt, sieht man dem Wagen die Neugestaltung deutlich an. Es begann dann auch die Zeit, dass Eigner der ersten Serien z.B. mit neuen Leuchten-Einheiten ein neueres Design erreichten.

So geschehen auch am geänderten Kühlergrill des Modelljahres 2004. Als eigentümlicher Zwitter entsteht der Range Rover Sport, eine Kombination des Discovery-Leiterrahmens einschließlich Starrachsen mit der Antriebstechnik des Range. Immerhin hat man die Luftfederung beibehalten. Vielleicht eine gute Idee für eine Einstiegsvariante, aber die schadet natürlich dem vorhandenen Modell. Die Variante gibt es noch immer, hat allerdings viel mehr als ursprünglich vom eigentlichen Range Rover übernommen.

Zwischen 2005 und 2007 kommt die Zeit, da alle verbliebenen BMW-Teile ersetzt werden. Das betrifft den V8-Benziner, den Diesel und auch verbliebene Teile der Innenausstattung einschließlich des Infotainments. Es ist schon seltsam, dass Hersteller wie BMW oder Ford erst Modelle aufwendig verbessern und dann doch die ganze Firma verkaufen. Es hat so etwas wie Aufhübschen zur Erzielung eines besseren Preises, aber vermutlich liegen die Gründe ganz woanders. Dem Range hat es wohl nicht geschadet.

2007 kauft Tata Land Rover (profitabel) und Jaguar (nicht profitabel) zusammen für ca. 2 Mrd. Euro. Jetzt hat auch Ford an dem britischen Experiment allein vom Kaufpreis her über 2 Mrd. Euro verloren. Allerdings wähnt man sich im Glück, weil 2008 die Finanzkrise kommt und Ford als einziger der großen Drei an der Insolvenz vorbeischrammt. Der Range Rover scheint die Ereignisse unbeschadet überstanden zu haben. 2011 erscheint die etwas ungewöhnlich erscheinende Variante Evoque. Neben dem geänderten (Coupe-)Dach weist der Evoque weniger Seitenlänge auf.

Er kommt rechtzeitig zu einer geänderten Marktlage. Längst findet auch im luxuriösen Bereich der SUVs eine Art Übersättigung statt, der die Hersteller durch Verkleinerung ihrer Modelle zu begegnen suchen. Inzwischen gibt es die Produktion von Land Rover in Brasilien und natürlich in Indien und China. 2014 kommt die vierte Generation. Längst haben die Motoren noch mehr Hubraum und sogar Kompressoren erhalten. Man erlebt den Range sogar in Renn-Situationen, z.B. zur Erzielung von Bestzeiten für Serien-SUVs in Pikes Peak (USA).

Allerdings beginnt auch die Zeit der deutlichen Übertreibungen in der Kfz-Werbung. Man gibt für den Range Rover 420 kg als Ersparnis für die nunmehr aus Aluminium gefertigte Karosserie. Nachprüfbar ist das nicht, vor allem nicht die Tatsache, ob nicht andere Ersparnisse hinzugerechnet wurden. Den Benziner gibt es als V6, wohingegen den Diesel seit 2007 auch als V8. Das neuste Produkt ist der Velar.

(Vee Eight LAnd R). So wurden die ersten Prototypen bezeichnet. Seit 2000 ist die Firma außerordentlich erfolgreich, hat ihren Output weit mehr als verzehnfacht.


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