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 Abgas - Entwicklung



Natürlich gibt es Abgase, seitdem der Verbrennungsmotor zum ersten Mal sein Luft-Kraftstoff-Gemisch entzündet. Dabei schenkt übrigens diesen sehr wenig Aufmerksamkeit, hatte man doch den Moment des ersten Selbstlaufs seit längerer Zeit herbeigesehnt. Nur wenn der Motor quasi im Zentrum einer Vis-a-Vis-Runde seine Arbeit verrichtet, wird sein Abgas als störend wahrgenommen.

Zwei Möglichkeiten gab es, diesen Nachteil zu beheben. Man mischt angenehme Duftstoffe ins Abgas und/oder man führt sie bis zum Heck des Fahrzeugs und entlässt sie dann erst ins Freie. Letztere Methode hat sich durchgesetzt, obwohl es immer wieder leichte Abweichungen davon gab. Erinnert sei an die Sidepipe der Amerikaner (Bild oben) und den noch früheren seitlichen Austritt bei Mercedes-Modellen.

Danach ist über Jahrzehnte von den Abgasen kaum die Rede, weder von ihrer Umweltproblematik, noch wegen ihrer Lautstärke oder gar zur Leistungssteigerung. Man ist viel zu sehr damit beschäftigt, das Auto leistungsmäßig auch für Bergfahrten anzupassen und als wichtigste Punkte, sein Durchhaltevermögen zu erhöhen und seinen Pflegeaufwand zu senken.


Wer denkt schon an den Auspuff, wenn unglaublich große Mengen an Kühlwasser nachzufüllen sind und der Luftreifen statistisch nicht nur alle 30 Kilometer durch Fremdkörper seine Luft verliert, sondern auch noch enormer Kräfte bei der Montage bedarf. Von den anderen Unbilden des Autofahrens gar nicht zu reden. Rennwagen, wie das Mercedes Uhlenhaut Coupé (Bild oben), haben oft nur kurze Rohre.

In den Zwanzigern kommt die Zeit des Kompressors. Der hat, anders als beispielsweise der Turbolader, mit der Abgasanlage auch nicht viel zu tun. Nur der Saugmotor ist in besonderem Maße auf eine gut funktionierende Abgasanlage angewiesen. In diesem Sinne entstehen die Rohrgebilde, die möglichst gleiche Längen für jeden Zylinder realisieren sollen und exakt abgestimmt sind.

Allerdings ist das auch nach 1950 eher etwas für Rennfahrzeuge. Nur wenige sportliche Serienfahrzeuge trauen sich an diese Problematik. Der große V-6 hat eh' zwei Abgasstränge und die schon damals prestigeträchtigen links und rechts mündenden Endrohre.

Doch es gibt Nachrüster. Da werden dann für einen harmlosen VW-Käfer z.B. 4 PS versprochen. Doch nachweisen anhand von Tests lässt sich das nicht. Überhaupt scheint Leistungserhöhung durch geänderte Abgasanlage eher eine Sisyphusarbeit zu sein. Vermutlich kann sie gar nicht isoliert von anderen Parametern wie beispielsweise den Steuerzeiten gesehen werden.

Beginnend bei den Halbstarken auf ihren Mopeds kommt dann die Zeit der Malträtierung von Nachbarschaften. Da bleiben z.T. nur noch die Hüllen übrig. Bedeutung gibt, was Krach macht. Leider werden die Halbstarken bisweilen älter, aber nicht klüger. So nehmen sie ihre Leidenschaft ins Auto mit.

Da in USA schon sehr viel früher die Massenmotorisierung einsetzt als in Europa, begegnet man dort den Problemen mit dem Smog viel früher. Unglaublich, von außen so einen riesigen Smogpilz über der enormen Fläche von Los Angeles und seinen diversen Teilgebieten zu sehen. Das Problem wird schon sichtbar, während in Europa der Zweite Weltkrieg tobt.

Vermutlich haben es alle gewusst, aber es dauert noch zehn Jahre, eher der wissenschaftliche Nachweis eines Zusammenhangs zwischen Autoabgasen und der Einwirkung auf das Sonnenlicht erbracht wird. Natürlich lässt die in Kalifornien beginnende Änderung der Rechtslage nicht lange auf sich warten. Ab 1972 spürt man auch in Europa deren Auswirkungen.

Als erstes wird der Leerlauf verändert. Es gibt noch den Vergaser in unübersehbarer Zahl. Aber da dürfen ab jetzt nicht einfach nur Kraftstoff und Luft einzeln reguliert und dann vermischt werden. Es gibt jetzt wesentlich komplexere Vorverschäumungen z.B. für die vergleichsweise geringe Leerlaufmenge. Auch darf die Luftmenge nicht mehr einfach nur durch die Drosselklappenstellung bestimmt werden, sondern muss durch einen Kanal mit Einstellschraube.

Das hat man damals schon für das Äußerste gehalten. Hätte man gewusst, was in Sachen Abgas noch alles kommen würde, man hätte vermutlich die Herstellung und das Betreiben von Kraftfahrzeugen mit Verbrennungsmotor aufgegeben.







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