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Nockenwelle
Abkürzungen |
Side Valves | Unten liegende Nockenwelle, zwei Ventile seitlich im Zylinderblock, Ventilteller nach oben, stehende Anordnung |
Over Head Valves | Unten liegende Nockenwelle, allermeistens zwei Ventile im Zylinderkopf, Ventilteller nach unten, hängende Anordnung, Nockenwelle in der Regel im
Zylinderblock |
Over Head Camshaft | Oben (im Zylinderkopf) liegende Nockenwelle(n), weniger bewegte Massen, höhere Drehzahlen möglich. |
Single Over Head Camshaft | Eine oben liegende Nockenwelle im Zylinderkopf, meist mit zwei Ventilen |
Double Over Head Camshaft | Zwei oben, also im Zylinderkopf liegende Nockenwellen, früher mit zwei, heute fast nur mit vier Ventilen |
Begriffe | Erklärungen |
Hängendes Ventil | Ventil im Zylinderkopf, Ventilteller näher zum Kolben als Ventilschaft |
Stehendes Ventil | Ventil seitlich im Motorblock, Ventilteller nach oben, Ventilschaft nach unten |
Aufgabe
Die Nockenwelle soll die Ventile zur richtigen Zeit, mit dem exakten Hub und in einer genau festgelegten Reihenfolge öffnen und deren Schließen durch die Ventilfeder
ermöglichen. Die moderne Nockenwelle wird von der Kurbelwelle über Zahnrad/Zahnräder, Zahnriemen oder Steuerkette(n) angetrieben. Für alle Fälle gilt ein Übersetzungsverhältnis von 2 : 1. Damit rotiert die
Nockenwelle halb so schnell wie die Kurbelwelle.
Motorsteuerung durch Form der Nocken und deren Verstellung
Funktion
Man unterscheidet unten und oben liegende Nockenwellen. Bei der OHV-Steuerung ist die unten liegende Nockenwelle im Motorblock angeordnet. Die Ventile arbeiten dagegen im Zylinderkopf und werden
hängende Ventile genannt. Die Nockenwelle wirkt über Stößelstangen und Schlepphebel auf die Ventile. Weil beim Schließen des Ventils mehr
Bauteile von der Ventilfeder zurück bewegt werden müssen und damit keine so hohen Motordrehzahlen möglich sind, kommt eine unten liegende Nockenwelle fast nur noch bei älteren, großvolumigen
V8-Pkw-Motoren (USA) und Lkw-Motoren vor. Eine oder zwei oben liegende Nockenwellen sind im Zylinderkopf eingebaut und treiben die
Ventile über Kipphebel, Schlepphebel oder direkt über Tassenstößel an. Durch eine mechanische oder hydraulische Verstellung im Antrieb können sich
die Steuerzeiten abhängig von der Motordrehzahl ändern.
Nockenwellen werden aus Grauguss, Kugelgraphitguss, Vergütungsstahl oder Nitrierstahl hergestellt. Sie können zur Gewichtsersparnis hohlgebohrt oder -gegossen sein. Ihre Lager und die Nockenbahnen sind
meist oberflächengehärtet. Nockenwellen können auch aus Einzelteilen zusammengebaut sein. Dabei werden die Nocken und Lager in ihre genaue Position geschoben und durch sehr hohen (Wasser-)Druck im
Rohr festgesetzt. Die Nocken können dann im Gegensatz zur einteiligen aus Sintermaterial hergestellt werden. Vorteil noch mehr Kosten- und Gewichtsersparnis. 02/09
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