August Horch, der bei Benz über längere Zeit die Fertigung der Motorwagen geleitet hat, beschreibt in seinem Buch 'Ich baute Autos' die Zündanlage. Es ist eine Batteriezündung, die schon zu der Zeit mit
Hochspannung arbeitet. Da diese im Zylinderkopf schwer zu isolieren ist und außerdem ziemliche Temperaturen vorherrschen, arbeitet man schon hier mit Porzellan aus der königlichen Manufaktur in Berlin. Sie
sehen, manches Details am Auto haben sich bis heute gehalten.
Die Hochspannungszündung von Bosch hat natürlich einen Riesen-Vorteil gegenüber der von Benz, man braucht keine Batterie. Denn ein Generator ist noch keineswegs erfunden, was die Reichweite der
Kraftfahrzeuge natürlich begrenzt. Es ist wie bei heutigen Elektroautos, nach jeder Fahrt muss die Batterie wieder aufgeladen werden. Erst als es elektrisches Licht und (in Europa nur vereinzelt) Starter an
Kraftfahrzeugen gibt, wird der Generator wirklich gebraucht und damit macht auch die Batteriezündung Sinn.
1925 wird sie präsentiert, als Bosch schon längst als Spezialist für funktionssichere und auch im Rennsport erprobte Zündanlagen weltberühmt ist. Sie verspricht einen günstigeren Herstellungspreis und trägt damit
etwas zur allerdings in Europa viel späteren Massenherstellung des Automobils bei. Bei alledem erstaunt es keineswegs, dass sie erstmals bei GM in USA in Serie eingebaut wird. In Europa tritt sie ihren Siegeszug
erst spät in der Zwischenkriegszeit an.