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Neues vom Straßenbau



Keine Sorge, uns ist nicht entgangen, dass sich hier zwei Wasserstraßen kreuzen. Das erkennt man schon allein daran, dass die am Autobahnkreuz üblichen Ein- und Ausfahrten fehlen. Die Aufnahme stammt übrigens aus der Gegend von Magdeburg und gehört zum Projekt 'Deutsche Einheit'. Wir konnten einfach nicht widerstehen, mit diesem Bild die Seite über Neuerungen im Straßenbau zu verschönern.

Schon unglaublich, was den Straßenbauern alles einfällt. Dass die dringend für einen leiseren Belag sorgen müssen, weil die Geräusche der Reifen auf der Fahrbahn weithin hörbare Hinweise z.B. auf eine Autobahn geben, ist bekannt. Dass dabei auch Pannen passieren und ein eben erst neu aufgetragener Belag ausgetauscht werden muss, ebenfalls.

Straßen bzw. Brücken mit Fußbodenheizung dürften allerdings noch recht neu sein. Damit wird eine fast 10 Mio. Euro teure Bundesstraßen-Brücke über den Elbe-Lübeck-Kanal für eine weitere Mio. Euro ausgerüstet. Aus 100 m Tiefe holt man die Wärme und bringt sie über ein Glykol-Gemisch unter den Gussasphalt. Damit wird die bei Brücken häufig vorkommenende gefährliche Vereisung bei Temperaturen um den Gefrierpunkt vermieden.

Das aber reicht den Straßenbauern noch nicht. Sie wollen auch gegen die Hitze im Sommer vorgehen, die bei über 50°C den Asphalt so weich werden lässt, dass er z.B. durch schwere Lasten vorgeschädigt wird. Deshalb sorgen sie mit ihren Heizkreis-Pumpen dann für Kühlung und eine längere Standzeit des Straßenbelags.

Gedanken macht man sich auch um die Ursache von Baustellen und die vielen, damit verbundenen Staus. Ein neues Reparatursysten soll helfen. Das schadhafte Stück Straße wird exakt vermessen und so ausgeschnitten, dass ein mitgebrachter Betonblock exakt passt. Die Höheneinstellung geschieht durch auf der Baustelle angebrachte Dübel, die Abdichtung durch Silikatharz. Nach weniger als zwei Stunden Sperrung ist der Spuk vorbei. Das dürfte bei Nacht zu verkraften sein.

Das waren jetzt nur zwei Beispiele für die Realisierung größerer Pläne für die 'Straße im 21. Jahrhundert'. Die soll nicht nur Zeit sparen helfen, sich optimaler in die Landschaft integrieren, beim sparsamen Einsatz von Resourcen helfen, standardisiert zu bauen und zu reparieren sein, evtl. sogar noch Energie liefern, sondern auch sozusagen selbstredend über ihren jeweiligen Zustand berichten. Dies weniger direkt von der Fahrbahnoberfläche als vielmehr von den sie befahrenden Autos.

Allerdings ist trotzdem der Einsatz von Sensoren geplant, die eine bessere Analyse beginnender Schäden besonders an Brücken ermöglichen sollen. Wenn sich dann auch noch die chemischen Verbindungen im Straßenbelag über die verbliebenen Luftschadstoffe hermachen und die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten an Verkehrs-Beeinflussungsanlagen und Lärmschutzwänden genutzt werden, haben wir bald mehr Technik in der Umgebung als im Auto selbst.

Ein letztes Beispiel mag das verdeutlichen, obwohl hier die Technik eher im Verborgenen abläuft. In den Niederlanden scheint es Ingenieuren zu gelingen, bei Regen in Rissen von Beton Bakterien zur Bildung eines Stoffes zur Schließung dieser Risse zu bewegen, allerdings bisher nur bei Öffnungen von unter einem Millimeter Breite.

Im klassischen Straßenbau wird die Ableitung von Wasser als Schutz vor Frostschäden durch groben Schotter (Basalt) als Unterbau gewährleistet. Zwischen Eis und den feinkörnigeren Mineralien ergibt sich ein feiner Spalt, der so klein und durch jetzt glatte Wandungen so gleichmäßig ist, dass eine Kapillarwirkung möglich ist. Würde der Schotter diese Wirkung nicht unterbrechen, könnte immer mehr Wasser von unten unmittelbar unter die Asphaltdecke gesogen werden.

Straßen in Deutschland
Stadtstraßenca. 450.000 km
Landstraßenca. 220.000 km
Autobahnenca. 13.000 km

Aus den Niederlanden kommt die Idee, Asphalt alleine mit induktiv eingebrachter Wärme zu heilen. Man kann das aber nicht mit herkömmlichem Asphalt tun, sondern mischt dem Asphalt Stahlwolle bei und hält die Temperatur bei exakt 85°C. Zu geringe Temperatur lässt den Asphalt nicht schmilzen, zu hohe verbrennt ihn. So kann also sein, dass man in regelmäßigen Abständen, z.B. alle zwei Jahre, die Straße flächendeckend aufheizt, damit vor Wassereinbruch schützt und die Lebensdauer verdoppelt. 07/13








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