Zweizylinder-Boxermotor

Aufgabe
Der Zweizylinder-Boxermotor soll Leertakte gleichmäßig verteilen und gleichzeitig die bewegten Massen möglichst optimal ausgleichen. Früher kam er auch im Pkw-Bereich (z.B. Citroen 2 CV) vor, heute dominiert er
die Motoren eines ganz bestimmten bayrischen Motorradherstellers.
Funktion
Der Boxermotor hat seinen Namen daher, dass sich zwei gegenüberliegende Kolben wie Boxer aufeinander zu oder voneinander weg bewegen. Er wird auch als
Gegenläufer-Motor bezeichnet. Dadurch wird der negative Einfluss der Massenkräfte vermieden, wie sie z.B. beim Zweizylinder-Reihenmotor
auftreten. Die Kurbelwelle ist in der Regel nur doppelt gelagert.
Durch den Versatz der beiden Zylinder zueinander können die Schwingungen jedoch nicht vollständig ausgeschaltet werden. Deshalb gibt es schon Zweizylinder-Boxermotoren mit einer Ausgleichwelle. Der Vorteil des niedrigen Schwerpunktes wird beim Motorrad nicht ganz erreicht, weil der Motor wegen größerer möglicher Schräglagen etwas höher angeordnet sein
muss. Die Motorsteuerung ist wegen des höheren Drehvermögens von Motorradmotoren kompliziert. Es muss je
eine obenliegende Nockenwelle je Zylinder angesteuert werden.
Erschwerend hinzu kommt, dass bei einem Kettentrieb direkt von der Kurbelwelle aus am Zylinderkopf ein doppelt so großes Rad montiert werden muss, was das Bauvolumen wiederum vergrößert. BMW löst dies
über eine Zwischenwelle unterhalb der Kurbelwelle.
Zweizylinder-Boxermotor mit Mittellager |

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