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Richtwerkzeug
Aufgabe
Wenn es im Kfz-Bereich noch 'Handwerk' gibt, dann beim Richten und Ausbeulen beschädigter Karosserieteile. Trotz technischer Hilfsmittel wie dem im Bild sichtbaren Hydrauliksatz ist Erfahrung und
handwerkliches Geschick nötig. Z.B. gehören Spezialisten, die bei der Fahrzeugentwicklung aus einem Plastilinmodell die erste Karosserie in Blech herstellen, zu den Spitzenverdienern. Der Preis eines Prototypen
liegt dementsprechend auch bei 1 Mio Euro.
Funktion
Hier sollen Schäden behandelt werden, die durch Rückverformen ausgeglichen werden können. Auch bei diesen Schäden ist es bisweilen nötig, Teile der Karosserie zu vermessen. Ein sehr flexibel einsetzbarer
Hydrauliksatz (Bild) kann hier helfen, die alten Maßtoleranzen wieder herzustellen. Aber Vorsicht, dabei können auch unbeschädigte Teile verändert werden. Deshalb ist beim Einsatz von
Hydraulik Überlegung und Erfahrung nötig. Auch muss man wissen, wie weit man drückt oder zieht und wie stark die Rückverformung ist,
wenn man den Druck/Zug
wegnimmt. Ständige Kontrolle durch die Messeinrichtung bleibt erforderlich.
Beim anschließenden Ausbeulen wird grundsätzlich vom Rand nach innen gearbeitet. Ausbeulhammer und Gegengewicht müssen eine
entsprechende Form haben und zueinander passen. Kommt man an die Reparaturstelle nicht von hinten heran, so kann man auch Ziehhaken oder andere entsprechend vorgebogene Hebelarme benutzen.
Bewegliche Schlaghämmer lassen sich auch von außen ansetzen. Sind keine scharfen Knicke vorhanden, so kann auch Wärme für die Rückverformung eingesetzt werden. Grundsätzlich ist das Kalt- dem
Warmverformen vorzuziehen. Anschließend werden verbleibender Lack und überstehende Blechteile mit der Schleifmaschine entfernt. Mit der verstellbaren Feile (Bild) können anschließend zu hoch oder zu tief
liegende Flächen ermittelt werden.
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