Trockengelenk 2
Mit dem Aufkommen des Allradantriebs gewinnt das Trockengelenk wieder an Bedeutung. Denn auch beim Frontmotor mit Frontantrieb oder beim Heckmotor mit Heckantrieb muss es eine Wellenverbindung
zwischen den Achsen geben. Und da bei Einzelradaufhängung grundsätzlich die Aggregate des Triebwerks mehr oder weniger am Karosserieboden befestigt sind, fallen geringe Beugungswinkel an und
begünstigen den Einsatz von Trockengelenken meist sogar vorn und hinten.
Noch ein Vorteil ist ihr geringes Gewicht. Das kommt gut aus, hat doch ein Allrad ohnehin oft mit Gewichtsproblemen zu kämpfen. Nicht so toll finden die Trockengelenke den enormen Zuwachs beim
Motordrehmoment. Da müssen sie bei großen oder stark aufgeladenen Dieseltriebwerken oder mit großer (Anhänge-) Zugkraft ausgestatteten Fahrzeugen am Ende doch durch metallene Kollegen mit
Festschmierung ersetzt werden.
Probleme mit zu hohem Drehmoment gab es auch schon zu früheren Zeiten, als man Trockengelenke auch in Antriebswellen zu einzeln aufgehängten Rädern einsetzte. Nicht gerade beim BMW 600/700, dessen
Drehmoment sich in Grenzen hielt. Aber gewisse englische Sportwagen konnten bei rauer Behandlung ihren solcherart eingebauten Trockengelenken den Garaus machen. 09/12
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