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Doppelkreuzgelenk
Aufgabe
Kreuzgelenke können zwar große Drehmomente übertragen, haben aber nur einen Beugungswinkel von maximal 25°. Außerdem übertragen sie die Drehbewegung mit zunehmendem Beugungswinkel
ungleichmäßig. Das Problem z.B. an der Vorderachse eines allradgetriebenen Fahrzeugs (Bild 2) löst das Doppelkreuzgelenk. Es kann die besonders beim Nfz anfallenden, großen Drehmomente über maximale
Beugungswinkel von 47° übertragen.
Funktion
Zwei Kreuzgelenke sind durch zwei Zapfenkreuze über einen Ring miteinander verbunden. Dieser Ring bewirkt eine Verdrehung des zweiten Gelenkes zum ersten um 90°. Schön zu sehen ist dies im Bild 1 oben.
Hierbei irritiert vielleicht ein wenig, dass die beiden Gabeln am Mittelstück in gleicher Weise, also scheinbar mit 0° Verdrehung angeordnet sind. Die 90° beziehen sich jedoch jeweils auf die Kraft-Abgabeseite. Beim
linken Gelenkteil ist diese tatsächlich gegenüber der im rechten Gelenkteil um 90° verdreht. Teilweise noch immer gut beobachten kann man das an Kardanwellen beim Lkw. Am Mittelstück sind die beiden Gabeln
gleichsinnig angeordnet. Da die Beugungswinkel beider Teilgelenke gleich gehalten werden, kann das Doppelkreuzgelenk als homokinetisch gelten, wenn die Wellen vor und hinter der Kardanwelle parallel
sind. Sein einziger Nachteil ist die aufwendige und schwere Konstruktion. Beim Pkw wurde es vom Kugelgelenk verdrängt. 03/09
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