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Kamm'scher Kreis



Diese Theorie über die von einem Reifen auf die Fahrbahn übertragbaren Kräfte geht auf Wunibald Kamm zurück. Der gründet nach mehrjährigen Tätigkeiten bei Daimler und in der übrigen Industrie das Forschungsinstitut für Kraftfahrwesen und Flugmotoren an der Technischen Hochschule Stuttgart, wie es 1930 heißt. Das Institutsgelände wird später samt dem ersten Windkanal für volle Fahrzeuggröße von Daimler- Benz übernommen und weiterentwickelt.

Der Pfeil von der Mitte der Reifenaufstandsfläche bis zum Rand des Kreises soll die mögliche Gesamtkraft symbolisieren. Fährt das Fahrzeug geradeaus und greifen keine Seitenkräfte, dann steht jeweils die maximal mögliche Übertragung von Beschleunigungs- oder Bremskraft zur Verfügung. Wird diese allerdings voll ausgenutzt, so ist der Kontakt zwischen Reifen und Fahrbahn durch Schlupf beeinflusst.

Der Aufbau von Seitenführungskräften ist dann nicht mehr möglich. Einen gerade mit maximal möglichem Drehmoment anfahrenden Hecktriebler könnte man theoretisch mit Menschenkraft seitlich wegdrücken. Bisweilen kann man sogar beobachten, dass so ein Fahrzeug seitlich ausbricht und durch entsprechende Lenkradbewegungen auf Kurs gehalten werden muss.

Umgekehrt schrumpft die übertragbare Kraft in oder gegen die Fahrtrichtung, je mehr Seitenkräfte der Reifen aufbauen muss. Auf Systeme wie ABS übertragen heißt das, ein voll gebremstes Rad folgt nicht mehr ein eventuell eingeschlagenen Lenkung.


Die Situation beim Motorrad ist nur bedingt vergleichbar. Hier wird die Kurvenfahrt hauptsächlich durch Seitenneigung realisiert. Vertikal nach unten wirkt die Gewichtskraft und horizontal nach außen die Zentrifugalkraft. Wandert der Aufstandspunkt bei breiteren Reifen weiter nach innen. muss mehr Schräglage das ausgleichen, wie man z.B. da GP-Maschinen sieht. 03/16








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