Schlüsselloser Zugang
Aufgabe
Es wird einfacher und komplizierter zugleich - wie immer, wenn die Technik in unser Leben einzieht. Wer hätte noch vor wenigen Jahren daran gedacht, dass man eine Karte wie Geld benutzt, dass eine Karte ein
Ticket ist und man mit ihr, und nicht mit dem Schlüssel, die Türe öffnet? Das ist bequem, aber irgendeine Sicherung sollte sie zusätzlich haben, damit man sie nicht stehlen kann und z.B. Zugang zu einem Auto erlangt
Die Chipkarte in der Tasche ermöglicht den Zugang zum Fahrzeug und den Motorstart auf Knopfdruck. Keine zusätzliche Deaktivierung der Wegfahrsperre, kein schwergängiges Lenkradschloss mehr. Es ist noch
nicht einmal mehr möglich, den Starter länger als nötig eingeschaltet zu lassen. Alles wird über die Elektronik geregelt. Zugleich
entstehen allerdings auch neue Probleme. Was geschieht z.B., wenn der Beifahrer mit der Chipkarte aussteigt? Natürlich ist dann eine Weiterfahrt möglich. Es wird sogar beim Abstellen des Motors auf die nicht
vorhandene Chipkarte hingewiesen. Erleben wir demnächst wieder Fahrzeuge, die verbotenerweise mit laufendem Motor tanken, weil die Chipkarte irrtümlich schon zu Hause gelandet ist?
Funktion
Grundsätzlich werden mit diesem System die Zentralverriegelung und die Wegfahrsperre gesteuert. Die (bis zu vier) Chipkarten, die immer auf ein Fahrzeugsystem hin initialisiert werden müssen, enthalten sowohl
Akku als auch Batterie. Der Akku kann induktiv aufgeladen werden, wenn es für die Chipkarte einen Schlitz im Armaturenbrett gibt. Bei bestimmten Systemen kann man über Druckschalter die
Türen/Gepäckraumdeckel ent- und verriegeln. Es sind auch Zusatzfunktionen möglich, wie z.B. das alleinige Öffnen des Gepäckraums. Sinnvoll ist auch das gleichzeitig mit der Verriegelung mögliche Schließen
aller Fenster und des Schiebedachs.
Besondere Bedeutung kommt den Türgriffen (Bild) zu. Hier sind Schalter anstelle der früher üblichen Schlüssellöcher und Infrarot-Sensoren als Zugriffserkennung eingebaut. Zusätzlich enthält die
Chipkarte u.U. einen Notschlüssel und der Türgriff (evtl. hinter einer Abdeckkappe verborgen) doch noch einen Schließzylinder.
Der Innenraum (3 Sensoren) und die Umgebung des Fahrzeugs (5 Sensoren) werden separat und mit unterschiedlicher Frequenz nach Vorhandensein der Chipkarte gescannt. Ist sie in den ziemlich genau umrissenen
Bereichen vorhanden, so können entweder von außen die Türen geöffnet werden, die allerdings vom Benutzer ausdrücklich ver/entriegelt werden müssen oder automatisch auf das Verlassen des Bereiches reagieren.
Die Sensoren im Innenraum reaktivieren die Wegfahrsperre und erlauben den Motorstart. Dazu müssen dann noch Zusatzbedingungen erfüllt sein, z.B. die Überprüfung des Gepäckraumdeckels und entweder die
getretene Kupplung oder die Leerlaufstellung des Ganghebels oder das betätigte Bremspedal. Schwierig ist es, nur die Zündung einzuschalten. Dies gelingt ohne Motorstart z.B. nur durch ganz bestimmten Verstoß
gegen die oben genannten Bedingungen, eine nicht getretene Kupplung und ein eingelegter Gang. Vieles ist einfacher mit dem System, über bestimmte Funktionen muss hingegen stärker als früher nachgedacht
werden.
Lesen Sie dazu
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Interessant
Hat die Chipkarte oder der "Schlüssel" eine Leuchtdiode, so kann diese am Blinkcode anzeigen, ob die Türen zuletzt verriegelt wurden oder nicht.
Auf deutsche Untertitel umstellbar . . . |
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