Ladedruckregelung
Aufgabe
Es ist nicht so sehr die Frage, ob Ladeluft im Saugrohr zur Vorverdichtung hilft, sondern wann und wie stark sie das tut. Wichtig ist sie bei geringerer Motordrehzahl, um das Drehmoment in diesem meistgenutzten
Drehzahlbereich zu erhöhen. Leider bedeutet dies aber auch einen zu hohen Ladedruck bei höheren Drehzahlen. Dies würde unzulässige Drücke auf den Kurbeltrieb übertragen und diesen auch von der Temperatur
her überlasten. Die Kunst der Regelung ist also ein möglichst gleichmäßig hoher Ladedruck.
Funktion
Schon die ersten Turbolader haben ein 'Wastegate'. Dies ist ein für höhere Temperaturen gebautes, federbelastetes Ventil, das je nach Druck im Ansaugtrakt durch eine wegen der Hitze weit genug entfernte und gut
gekühlte Unterdruckdose geöffnet wird und damit einen direkten Bypass zur Abgasanlage öffnet. Der Abgasdruck auf die Turbinenrad-Schaufeln wird reduziert und damit auch der Ladedruck im Einlassbereich des
Motors. Die Unterdruckdose enthält eine Membrane und einen Federraum. Diese wird ab einem gewissen Ladedruck gegen die Feder bewegt und öffnet über ein Hebelsystem den Bypass, eine direkte
Kurzschluss-Abgasleitung um die Turbine herum. Im Rennsport wird die Feder zeitweise mit einer vom Innenraum erreichbaren Verstelleinrichtung ausgestattet. Mit deren Vorspannung ändert sich auch der
erreichbare Ladedruck und damit die Motorleistung. Mit der Gefahr, dass der Motor überfordert wird. Die Konstruktion dürfte manches Rennen entschieden haben, so oder so.
Wichtig
Die beschriebene Konstruktion finden Sie an modernen Turboladern nicht mehr. Hier gibt es zurzeit (2008) zwei Gruppen: - VTG-Lader eher für
Dieselmotoren,
- elektronische Ladedruckregelung für Benziner. 05/08
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