Cloud Computing

Wer hätte das gedacht, dass eine Festplatte als viel zu langsam für eine wieder einmal anbrechende 'Neue Zeit' sein würde. Wie lange hat man darauf gewartet, dass sie durch Massenproduktion
erschwinglich wird. Aber was soll man gegen neue Zeiten unternehmen, ohne als hoffnungslos rückständig zu gelten?
Was das mit dem Auto zu tun hat? Na, dann wollen wir einmal etwas ausholen. Zuvor sei noch eben erwähnt, dass die Festplatte entweder durch eine Art Hauptspeicher ersetzt und damit angeblich 'bis zu
10.000 Mal schneller' wird. Oder durch eine sogenannte Cloud, die Wolke im Netz, die heute schon 2,5 Mio. Terrabyte pro Tag aufnimmt. Da hängt die Verarbeitungsgeschwindigkeit natürlich vom individuellen
Netzzugriff ab.
Nicht ganz, denn wenn man etwas sucht, braucht man nur die Suchaufgabe hochzuladen. Dort geht es dann richtig schnell weiter. Was könnte man denn suchen bzw. hochladen? Ein sehr plausibles Beispiel
ergibt sich aus dem Hören von Musik. Früher gab es dazu einen bestimmten Sessel, in herrschaftlichen Häusern z.B. in der Bibliothek. Dazu reichte eine Schallplatten- bzw. später eine CD-Sammlung völlig
aus.
Problematisch wurde es mit dem Aufkommen der Fernbedienung, die einem den Verbleib im Sessel sicherte. Also doch alles auf die Festplatte. Aber die wird ja gerade überholt. Warum? Weil man heute
seine Musik gern überall hin mitnimmt, sogar und erst recht z.B. beim Joggen. Die Endgeräte werden immer kleiner und die entsprechende Musik demnächst in der Cloud gelagert.
Web-Space (Speicherraum in der Cloud) wird immer billiger. Im Zusammenhang mit unserem Webauftritt haben wir gerade die Marke 'unbegrenzt' erreicht. Nein, der Preis ist nicht unverschämt hoch.
Zusammen mit einer weiteren Buchung der automatischen Doppelung unserer Inhalte auf einer davon unabhängigen Anlage, könnten wir eigentlich auf unsere beiden externen Festplatten zur Datensicherung
verzichten.
Man sagt uns, unsere Endgeräte würden immer dümmer werden. Das sagt man allerdings schon sehr lange. Und die Geräte sind trotzdem immer leistungsfähiger geworden. Smartphones ermöglichen
Programme, für die man früher eine größere Computeranlage brauchte, quasi nebenbei. Und was hat das mit dem Auto zu tun?
Musik in die Cloud zu laden, kann man noch verstehen. Aber Bilder, Texte, Videos? Das kann man nur mit der Existenz sozialer Netzwerke verstehen. Nur wenn alles im gemeinsamen Zugriff ist, kann man es
auch teilen. Angeblich machen das 80 Prozent aller Internet-Nutzer, je jünger desto mehr. Es sind zwar nur 'digitale Güter', aber wenn da auch Ideen bei sind, die durch solche Aktionen verbessert werden, kann
man sich schon den Nutzen vorstellen.
Teilen kann man sich auch Autos. Dieser Geschäftszweig wird immer noch mit dem guten deutschen Wort Carsharing
belegt. Allerdings hat sich die Prozedur geändert. In ein Geschäft oder eine Agentur muss man höchstens noch zur Anmeldung. Danach kann man eine selbstdefinierte Zeit lang über ein Auto verfügen, dessen momentaner Standplatz sich erst noch als günstig herausstellen muss. Man kann sogar Kleinstunternehmer mit
dem Verfügungsrecht werden mit einem Standplatz und als Babysitter eines Leihwagens.
Es soll schon (eher jüngere) Leute geben, die auf ein eigenes Auto verzichten. Wird das demnächst mit eigenen Computeranlagen ähnlich gehen? Ein Büro mit Smartphone und Drucker? Wobei man die
weniger Briefe auch als Auftrag drucken und verschicken lassen kann (DE-Mail). Wer traut sich heute noch an Zukunftsprognosen heran? Nur von der Regierung gut bezahlte Wirtschaftsweise(n)? Wo
Geschäftsgründungen quasi auf der Straße liegen, Risikokapital in kürzester Zeit im Netz zu finden ist, wieder so eine Cloud-Geschichte.
Und was hat das mit Kfz-Technik zu tun? Was glauben Sie, wie viele Sensordaten mit hochgeladen werden? Klar, Sensordaten nehmen wesentlich weniger Platz ein als u.U. belanglose Videos. Nein, es
kommt jetzt nicht das berühmte Beispiel vom Kühlschrank, der seinen Inhalt ins Netz meldet. Auch wollen wir jetzt ausnahmsweise die Heizung nicht aus der Ferne steuern.
Aber wie weit sind die denn mit der Vernetzung von Fahrzeugen? Sind es nur die der eigenen Marke oder gibt es schon eine Basis für die Normierung der Daten? Dann könnte man vielleicht ein wirklicheres
Bild über die jeweilige Verkehrsdichte erhalten, ohne auf die Weiterleitung zuständiger Stellen warten zu müssen. Irgendwann können wir, auch ohne Bernd Rosemeyer zu heißen, wie er 1936 beim
Eifelrennen im Nebel rasen, weil unsere Sensoren das Risiko eines Crashs gegen Null gehen lassen (kleiner Scherz).
Aber was halten Sie von der Vernetzung und Speicherung von Daten im Zeitalter der E-Mobilität. Da fangen die E-Mobile mit ihren Reststrommengen gegen Ende des Tages an zu zocken, weil sie hoffen, dass
es in der Nacht billiger wird. Und da machen wir uns Gedanken um Stromspeicherung. Statt dessen sollten wir für genügend Hotspots sorgen. Arbeiten, wo man möchte, ein bislang für Viele unerfüllter Traum.
Sie haben Recht, die Zahl der Heim-Arbeitsplätze ist nicht so groß, wie man es einst erträumte. Und noch eins: Die Kontrolle eines solchen Platzes wird eher größer als kleiner sein. Da können Brummi-Fahrer
ein Lied von singen, die durch Elektronik langsam ihre Freiheit verlieren. Disponenten können ihre Ortsveränderung von fern besser begleiten, als wenn sie nur 50 Meter entfernt durch die große Halle
schlendern würden.
Bleiben wir noch einen Moment bei den praktischen Vorteilen. Eine kleine Revolution hat die Scanner-Kasse gebracht. Wie schön wäre es, wenn das elektronische Bezahlen genauso schnell oder schneller
funktionieren würde als das mit Bargeld. Berührungslose Bezahlaktion in 2 bis 3 Sekunden versprechen die Hersteller. Smartphones müssen dazu die Nearfield Communication
beherrschen.Sie ermöglichen sogar beim
Flohmarkt-Händler den unbegrenzten Einkauf.
Immobilienmakler haben auf ihre cloudbasierte Immobiliensoftware von überall her Zugriff, können dem Kunden vor Ort die Objekte
auf vielen schönen Bildern schmackhaft machen. Das wäre notfalls sogar möglich, wenn er nur ein Smartphone bei sich trüge. Cloudsysteme lösen bestehende Desktop-Software ab, eine Entwicklung, welche nicht
mehr aufzuhalten scheint, unser Leben einfacher und standortunabhängiger werden lässt.
Allerdings muss man auch Ansprüche an das Cloud-Computing formulieren. Es soll ja wohl Techniken und Inhalte verbreiten, die früher nur Wenigen zugänglich waren. Dann sollten allerdings auch die Preise
angemessen sein, d.h. wenig Grundgebühr für den bargeldlosen Zahlungsverkehr, damit sich nicht nur die Großen diesen leisten können. Und natürlich ein hohes Sicherheitsniveau, was allerdings im
Vergleich zu IT-Abteilung mancher Firmen heute schon höher ist. 01/17
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