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Ganztagsschule




Als Berufsschullehrer sieht man seine Aufgabe eher am Ende der Entwicklung von SchülerInnen. Übt man diesen Beruf schon länger aus, so hat man auch vor PISA schon Veränderungen bemerkt. Üblich ist es, dann auf die Schulen davor zu schimpfen. Doch was tun, wenn die Symptome nicht auf einzelne Schulen beschränkt bleiben? Wenn man dann noch von KindergärtnerInnen hört, dass es bei den Dreijährigen über die Jahre hinweg eklatante Veränderungen gibt, fängt man an, das System, bzw. die Eltern genauer zu betrachten.
Wie schön, wenn man bei diesen Überlegungen gestört wird, denn eigentlich ist die tiefsinnige Analyse der gesellschaftlichen Zusammenhänge für einen Lehrer selten zielführend, weil er selbst daran wenig ändern kann. Es ergibt sich, dass die Politik (2005) der Schulwirklichkeit voraus ist. Neuerdings interessiere ich mich, obwohl nie mit Grundschulen befasst, für die Offene Ganztagsschule. Besonders gefällt mir die Art, wie das System momentan eingefädelt wird, nicht über den Dienstweg mit der Aussicht, auf dem Weg nach unten zu verdursten. Nein, die Eltern werden zuerst gefragt, ob sie ihr Kind länger in der Schule lassen wollen und dafür einen vergleichsweise geringen Betrag zahlen wollen. Der Anfang wird dann mit den motiviertesten Schulen gemacht.
Was harmlos anfängt, hat deutliche Konsequenzen. Denn Eltern, die in den ersten Jahren die Entwicklung ihres Kindes in der Offenen Ganztagsschule erlebt haben, werden das auch für die weiterführenden Schulen fordern. Der (positive) Virus - einmal erfolgreich eingepflanzt - verbreitet sich. Bei unserer demografischen Entwicklung wird dann bald auf die restlichen Schulen die Frage zukommen, umzustellen oder ohne Schüler dazustehen. Und wenn das Versprechen dann auch wirklich eingelöst wird, den Nachmittag nicht als Verwahrsituation anzusehen, kann jede Schule sich auf ihre Stärken besinnen. Vielleicht auch für AGs örtliche Vereine einspannen, die gleichsam nebenbei ihren Mitgliederschwund reduzieren.
Schön, und was habe ich als Berufsschullehrer davon? Revolution ist ein großes Wort, aber sehr wahrscheinlich kommt die Veränderung auch zu mir. Mit Sicherheit aber muss ich mir über das Fehlen von Sozialverhalten und Eigeninitiative von Jugendlichen weniger Gedanken machen, weil dieses sich doch einigermaßen ändern dürfte. Auch habe ich von alten (und vielleicht doch bewährten) Traditionen gehört, die in einer solchen Offenen Ganztagsschule gefördert werden. Dass man gemeinsam am Mittagstisch sitzt und selbst entscheiden kann, was man isst und dass man den Teller nicht überlädt, weil es fast beliebig viel Nachschlag gibt. Vielleicht erhalten auch die Vitamine wieder eine größere Chance. Obwohl der Berufsschulunterricht nicht viel mit Essen zu tun haben sollte, freue ich mich doch auf die Effekte dieser Erziehung. Vielleicht kann man das System auch hier einführen. So ein 'Nachmittagsunterricht' wie oben im Bild gezeigt, würde den Auszubildenden bestimmt Spaß machen ... 05/09







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