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Leichter Allradantrieb 2




Man ist es bei der Fa. Rover gewohnt, einigermaßen gediegene Fahrzeuge der Mittelklasse zu bauen und findet direkt nach dem Zweiten Weltkrieg zu wenig Käufer. Gleichzeitig sind aber die Fertigungskapazitäten für Kriegsgerät durch neue Fabriken auf Kosten der Regierung enorm vergrößert worden. Jetzt könnte man sie günstig übernehmen?

Das tut man auch, steht aber vor dem Problem, diese Hallen mit Produktion zu füllen. Produkte müssen her, die sich auch absetzen lassen. Und das möglichst als Exportgut, denn nur dann ist die Versorgung mit Rohstoffen gesichert. Was liegt näher, als Geräte zu bauen, die Farmern hilfreich zur Hand gehen, sowohl auf dem Feld als auch auf dem Weg dahin bzw. zu den Absatzmärkten.

Ohnehin ist die Not kurz nach dem Krieg groß. Die Landwirtschaft muss rationalisieren, will sie die von nun an wachsende Bevölkerung satt kriegen. Den Brüdern Spencer und Maurice Wilks gehört die Firma und letzterer hat eine Farm in Nord-Wales, auf der klar wird, dass ein solches Fahrzeugs gebraucht wird und gleichzeitig nichts auf dem Markt den Anforderungen wirklich genügt, auch nicht der mittlerweile veralternde Jeep.

In dieser Situation entsteht ein relativ simpler Allrad, in der Antriebstechnik dem Jeep eng verwandt, aber mit einem vollwertigeren Aufbau. Dieser ist sogar aus Aluminium und, als absolute Besonderheit, in vielen Teilen leicht reparier- weil austauschbar. Der Farmer hat damit neben einem Traktor gleichzeitig ein Vielzweckauto, wieder der Gedanke der eierlegenden Wollmilchsau ...

Nein, der Land Rover ist keine exakte Kopie des Jeep. Neben dem hauseigenen Chassis gibt man ihm auch den eigenen Mittelklasse-Motor mit und eine Art permanenten Allrad, hier relativ simpel mit Dauerverbindung nach vorn, aber ergänzt durch einen Freilauf, was eventuelle Verspannungen zwischen Vorder- und Hinterachse reduzieren hilft.

Mitte 1948 beginnt die Produktion des Land Rover, ca. 15 Monate nach den ersten Ideen. Er hat den 1600er-Motor des P4-Pkws mit dessen Schaltgetriebe und zusätzlicher Welle nach vorn zur Starrachse. Sein Aufbau besteht auch deshalb aus Aluminiumblechen, weil eigenartigerweise mehr davon als Stahl am Markt ist. Der zusätzliche Rostschutz wird dem Wagen mit Präferenz für raues Gelände sicher nicht schaden.

Günstig ist er, allerdings ohne Türen und Wetterschutz und als gewerbliches Fahrzeug in Großbritannien nur für die Hälfte der erreichbaren Geschwindigkeit von knapp 100 km/h zugelassen. Der Versuch scheitert, einen geschlossenen Kombi als Pkw mit zusätzlichen 200 Pfund Steuerbelastung beim Kauf zu lancieren. Dafür brummt aber der Verkauf des anderen mit der jeweils doppelten vorhergesagten Bestellrate.

Der Rest ist schnell erzählt. Den Wagen erhält in den Folgejahren stärkere Benziner auch mit mehr Zylindern und natürlich Dieselmotoren. Auch an den möglichen Maßen ändert sich einiges, aber eine besonders hektische Entwicklung kann man ihm nicht nachsagen. Immerhin werden die Blatt- durch Schraubenfedern ersetzt. Es gibt ihn 2014 immer noch. Ende 2015 soll Schluss sein. Vorher gibt es noch ein Modell mit ABS. 05/14









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