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Leichter Allradantrieb 1




In der Regel werden bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren zwei Räder angetrieben, wobei es in der Vergangenheit sogar Dreiräder mit nur einem angetriebenen Vorderrad gegeben hat. Diese beiden Räder sind, von Ausnahmen abgesehen, nicht direkt miteinander verkoppelt, weshalb ohne Sperrdifferenzial ein Antriebsrad ohne Traktion den Vortrieb ernsthaft gefährdet.

Auch beide Antriebsräder können in schwierigem Gelände oder bei großer Steigung überfordert sein, womit schon der erste Pluspunkt für einen Allradantrieb gefunden wäre. Jedoch erklärt dieser Vorteil allein nicht den doch relativ hohen Verkaufsanteil solcher Modelle. Wichtig ist manchem Käufer auch die hohe Anhängelast.

Interessant ist, dass ein SUV in USA häufiger als hierzulande ein nur zweiradgetriebenes Vehikel ist. Auch wurden lange Jahre ausgerechnet in England und nicht etwa in Österreich oder der Schweiz die höchsten Verkaufsanteile erzielt. So hat offensichtlich der Range Rover einen gewissen Durchbruch für die eierlegende Wollmilchsau geschafft, gleichermaßen für die Jagd wie den Opernbesuch geeignet.

Die avisierte Anschaffung lässt sich kaum ohne Psychologie erklären. In USA noch stärker der Oberklasse vorbehalten, träumen in Europa ansehnlichere Prozentzahlen der Autokäufer davon. Im Hinterkopf spielt vielleicht auch das Prestige eine Rolle, erwähnt wird aber die angeblich größere Sicherheit von Allradlern oder SUVs. Es dürfte im weiteren Verlauf dieses Textes interessant sein, das Phänomen etwas näher zu untersuchen.

Stellen wir die Frage einstweilen zurück und widmen uns der Geschichte. Irgendwo muss man beginnen, weshalb wir hier folgende Antriebsarten der frühen Automobiljahre bewusst weglassen:
- Allradfahrzeuge mit Dampfmaschinenantrieb,
- Allradfahrzeuge mit elektrischen Radnabenmotoren,
- Lkw mit Allradantrieb,
- Prototypen oder Kleinserien mit Allradantrieb.

So wollen wir doch den Start einer wirklich großen Serie von Pkw mit Allradantrieb auf das Jahr 1940 legen und mit Willys Overland Jeep (World War II Jeep) beginnen. Dabei wollen wir den Begriff 'Pkw' relativ weiträumig bis hin zu einem zulässigen Gesamtgewicht von 3500 kg auslegen.

Es ist schon unglaublich, wie die amerikanische Industrie unter dem Druck der Ereignisse ab 1940 ein Fahrzeug ohne große Erfahrung auf diesem Gebiet konstruieren und in großen Stückzahlen produzieren kann. Willys Overland bedarf der Hilfe der Ford-Werke, um dies zu erreichen. Es rettet die Firma einstweilen vor dem sicheren Aus.

Konservativ ist der Weg, den man mit dieser Konstruktion bestreitet. Aus dem sogenannten Standardantrieb wird Drehmoment für die starre Vorderachse abgezweigt, nicht anders als bei den bis dato bekannten Lkw-Allradlern. Klar wird hier auch eine weitere wichtige Forderung an einen Geländewagen, die größere Bodenfreiheit, die ihn meist vom SUV unterscheidet.

Auch wenn die Firmen Bantam und Willys Overland es letztlich nicht eigenständig überlebt haben, der Jeep geht bis heute seinen Weg und gilt mit Recht als erster in Großserie gebauter Leichtgewicht-Allrad. Wir aber wandern weiter zum nächsten Meilenstein, dem Land Rover, Britanniens Antwort auf den Jeep in Friedenszeiten.








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