Eine saublöde Idee, mit dem Auto an die Stadtgrenze fahren zu wollen und dort einen, wenn auch teuren Parkplatz zu suchen. Wo bitteschön ist die Stadtgrenze von London? Und wo fängt der Distrikt an, den man nicht mehr befahren darf? Man sieht die Schilder, aber nicht direkt eine Möglichkeit zu wenden. Das Photo der Heckansicht des eigenen Autos schicken Sie einem dann für 70 Euro nach Hause.

Wie oft hätte man mit dem Geld ein Taxi benutzen können. Londoner Taxen sind berühmt. Nein, nicht so sehr die Fahrzeuge als vielmehr die Fahrer/innen. Warum? Weil es wohl auf der ganzen Welt nicht 'The Knowledge' gibt, eine Prüfung, bei der man das Straßennetz von London kennen muss, in und auswendig.

Die Prüfung ist überwiegend mündlich und hat hohe Durchfallquoten. Somit ist die Dauer der Ausbildung nicht vorhersehbar, im allergünstigsten Fall zwei Jahre. Übt man neben der Vorbereitung noch einen Beruf aus, können auch leicht fünf Jahre daraus werden. Wer nicht besteht, muss wiederkommen. Wer mit sehr geringer Punktzahl nicht besteht, muss u.U. auch schon bestandene Teilprüfungen wiederholen.

Unglaublich, was die alles fragen bzw. von einem erwarten, z.B. welches Theaterstück gerade im XX läuft. Londoner Taxifahrer/innen sind also gleichzeitig auch Fremdenführer. Aber wenn man es geschafft hat, kann man sich gleich eines dieser seltsamen Gefährte beschaffen und arbeitet selbstständig. Feste Arbeitszeiten gibt es ebenso wenig wie die in anderen Großstädten üblichen Lizenzen. Die harte Ausbildung begrenzt den Zugang zum Beruf wohl ausreichend.

Es ist sogar durch Vergleichsstudien (Link siehe oben) wissenschaftlich bewiesen, dass die Anzahl der grauen Zellen im hinteren Hippocampus bei erfolgreichen Probanden zugenommen hat. Übrigens, ein Navigationsgerät braucht das Londoner Taxi trotzdem, z.B. wenn jemand sehr ungenaue Angaben macht und als Warnung vor Kameras. Ansonsten ist ebenso bewiesen, dass die Londoner Taxifahrern/innen in der Regel schneller sind, wenn sie sich auf die eigenen Kenntnisse als auf das Navi verlassen, zunehmend mit der Verkehrsdichte.