Der Flug von Frankfurt nach Almaty gestaltet sich ereignislos. Oder es hätte die Erkenntnis sein müssen, dass meine Reisegruppe für die kommenden dreieinhalb Wochen auch im Flieger sitzt, sich aber nicht zu erkennen gibt. Zuweilen hält man Ausschau nach Kofferanhängern (Tags) des Reiseunternehmens. Nach sechseinhalbstündigem Flug - die Zeitverschiebung beträgt vier Stunden - landen wir auf dem augenscheinlich recht kleinen Flughafen von Almaty. Nach dem Zoll steht unser Reiseleiter mit dem obligaten Schild des Reiseveranstalters bereit, und hinter ihm sammelt sich die ganze Truppe. Auf der Fahrt zum Hotel fallen die typisch sozialistischen, breiten Strassen auf, grau in grau, eingesprenkelt mal ein paar Farbtupfer am Wegesrand, je mehr, je näher wir dem Zentrum kommen. Die Reisegruppe ist mit 12 Leuten angenehm klein. Man ist noch wendig genug, kann sich aber auch mal in der Gruppe verstecken.

Abends gehe ich noch in die Bar, na ja, Bar, eher ein umgebautes Wohnzimmer mit kleiner Auslage. Zwei augenscheinlich Inländer, die Bedienung und ein weiteres Mitglied meiner Reisegruppe sind schon dort. Die zwei Inländer laden uns zum Wodkatrinken ein, und radebrechen etwas, aus dem ich mit aller Vorsicht entnehme, dass ´heute´ ein Feiertag ist. Nun ist es jedoch 00:30 Uhr. Ist der Vortag oder der gerade frische Tag gemeint? Ich bin erfreut, dass die Bedienung unsere Wodka nicht wie bei den Herren in Wassergläser schüttet. Unser Problem, wir haben keine Landeswährung, aber mein Kampfgenosse gibt seelenruhig die Devise aus, erst trinken, dann regeln. Nach jeweils zwei Wodka und Bier meint er dann:"Du schwätzt besser" und überlässt mir großzügig die Bezahlung. Egal, die Bedienung nimmt meine Dollar, allerdings schwant mir, dass fast zwanzig Dollar für vier Bier und vier Wodka etwas viel sein könnte. Aber wer keine Landeswährung hat, sollte wohl nicht meckern, beschließe ich.