Da gibt es die BMW F800 GT, zu ähnlich ist der Preis. Doch am Motor scheiden sich schon die Geister. Yamaha, das sind in diesem Fall 2000/min und satte 18 kW (25 PS) mehr, vielleicht ja auch wegen der Verteilung des um 50 cm³ größeren Hubraums auf drei statt zwei Zylinder. Da schrumpft der Hub um über 16 mm und die Kolbengeschwindigkeit bei gleicher Drehzahl gleich mit.

Ansonsten scheinen sich beide Konkurrenten nicht viel zu tun. Sogar das Drehmoment ist fast gleich, bei BMW allerdings 2700/min tiefer anliegend. Die Yamaha hat Anti-Hopping in der Kupplung, BMW am Sekundärtrieb, der allerdings als Riementrieb ausgebildet. Bei BMW muss noch selbst geschaltet werden.

Der Rest ist, als hätte man voneinander abgekupfert. Bei fast gleichem Nachlauf fällt allerdings der Lenkkopfwinkel der Yamaha aus dem Rahmen. Allerdings haben Tester wohl keine Empfindlichkeiten z.B. beim Geradeauslauf festgestellt, außer vielleicht bei Seitenwind und sehr hoher Geschwindigkeit. Dem Tank der BMW fehlen 3 Liter, ihre Sitzhöhe lässt sich stärker variieren, allerdings nur beim Neukauf der Maschine.

Die Tracer 900 gibt es seit 2015 mit der Technologie des Vorgängermodells MT-09. Sie hat, wie die BMW, gut geschnittenen und während der Fahrt verstellbaren Windschutz, naturgemäß etwas zu knapp für große Personen. Die Frontoptik hat sich mit dem Facelift 2018 verändert, weniger zerklüftet mit breiterem Windschutz. Die Hände umgreifen heizbare Griffe und sind durch optisch ansprechende Handguards geschützt. Seitlich gibt es neue und z.T. auffällige Kunststoff-Verkleidungen.

Obendrauf sind die Veränderungen nicht nur sicht- sondern auch spürbar, denn sie betreffen eine komfortabler gewordene Sitzbank und neu gestaltete Griff für den/die Beifahrer/in. Vielleicht ist aber auch die Ruhe trotz sehr kleinem Lenkwinkel der um 6 Zentimeter verlängerten Schwinge hinten mit etwas härterer Federung zuzuschreiben. Auf der anderen Seite scheint auch diese Variante an Agilität nichts eingebüßt zu haben. 07/18