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Wie der Käfer die USA erobert


Eigentlich ein Unding, VWs in den 50er Jahren in die USA exportieren zu wollen. Nach der Mitte des Jahrzehnts setzt so langsam das PS-Rennen bei den Wagen amerikanischer Produktion ein. 1957 bringt es Chrysler mit seinem 300-C auf 276 kW (375 SAE-PS). Da kann der VW mit 22 kW (30 PS) natürlich nicht mithalten, auch wenn es sich um DIN-PS handelt.

Erster VW-Käfer erreicht 1949 USA, ist aber nicht erfolgreich.

Auch der nur halb so hohe Verbrauch ist nicht wirklich ein Argument, wenn ca. 3,8 Liter (Gallone) Benzin 22 Cent kosten. Und doch schafft der Käfer die Hälfe der in diesem Jahr importierten 200.000 Autos zu bilden. Sicherlich nicht bahnbrechend, wenn der Anteil amerikanischer Fahrzeuge fast 7 Millionen ausmacht.

Erst ab 1955 VW-Vertretungen in USA

Als Hindernis noch steigender VW-Verkäufe darf die Tatsache angesehen werden, dass man Käufer/innen von kleinen Importautos in Amerika schlichtweg für Spinner hält. Wer kauft so etwas schon, wenn er zum gleichen Preis einen Sechszylinder mit viel mehr Platz haben kann.

Vielleicht ist es ja die Strategie, den Händlern einen der damals schon begehrten Porsche nur zusammen mit einem Käfer zu überlassen. Oder es waren die GIs, die sich in Deutschland an den Käfer, aber z.B. in Großbritannien an den noch kleineren MG gewöhnt hatten.

Oder haben die Intellektuellen die Lawine von Importautos losgetreten, indem sie bewusst auf den Käfer setzten im Gegensatz zu den Sprit und Ressourcen fressenden Sechs- und später Achtzylindern, Spritpreis hin oder her? Vielleicht steckt aber noch mehr dahinter, nämlich eine Absage an das amerikanische Modell von Kaufen nicht aber um fast jeden Preis.

Entscheidend zum Erfolg des VW-Käfer in USA soll diese Anzeige von 1963 beigetragen haben:


Hier ist immer wieder das gleiche Bild mit den Jahreszahlen von 1949 bis 1963 beschriftet. Soll bedeuten, dass der Käfer sich nicht, wie bei amerikanischen Firmen üblich, äußerlich verändert hat, aber seine inneren Werte mit synchronisiertem 1. Gang, verbesserter Heizung, Stabilisator vorn und mehr Motorleistung.

Der Käfer als Buggy

Auch heute noch hat man das Gefühl, in USA wird man geboren oder wandert man ein hauptsächlich um zu kaufen. In der Regel gibt es jedes Jahr ein neues Modell, möglichst jedes Jahr auch ein neues Auto. Kleine Rivalitäten innerhalb von Kollegen bzw. Nachbarschaften tragen dazu bei.

Und obwohl die amerikanischen mit diesen vielen Entwicklungsschritten den europäischen sehr deutlich überlegen sind, greifen anfangs wenige und später immer mehr zu VWs und Fiats. General Motors muss reagieren. Weil sich eine Produktion in USA unter 500.000 angeblich nicht lohnt, importiert man aus seinen eigenen Werken in Europa.

Allein, es wird nicht reichen und der VW-Käfer tatsächlich Amerika erobern. Zweierteams klappern im Bulli die teilweise weit verstreut liegenden Servicestationen ab und erklären die eher schwierigeren Reparaturen. Der VW wird zum Markenzeichen für Langlebigkeit, z.B. wenig rostend, besonders in Kalifornien.

Und wer den jährlichen Modellwechsel nicht mitmacht, spart Geld, obwohl die Importautos für das gleiche Geld weniger Auto bieten. Irgendwann baut auch die amerikanische Autoindustrie kleinere Autos, aber z.B. ist der Saturn inzwischen wieder vom Markt verschwunden. Mit Recht kann ich da nur sagen, denn ich bin noch nie mit einem so lieblos zusammengebauten neuen Auto gefahren. 02/15

In USA hieß der Käfer 'Beetle' oder 'Bug'.








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