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1965 VW Käfer




Es ist das Jahr der stärkeren Motoren. Ohne Reue sehen wir den alten 22 kW (30 PS) im Standard-Käfer endlich verschwinden. Er wird durch den vorherigen Export-Motor ersetzt. Dort ist jetzt der neue 1300 erwählbar, der zwar auch keine Bäume ausreißt, aber den Käferfahrern doch mehr Drehmoment und eine höhere Enddrehzahl an die Hand gibt. Das Drehmoment ist davon im Alltag die wichtigere Komponente.

Noch ein Wort zur Drehzahlerhöhung. Es ist völlig klar, dass der Käfer-Motor wegen seiner Drosselung so lange lebt, denn so besonders stabil ist dieses Kurbelwellengehäuse mit den aufgesetzten Zylindern samt Köpfen nicht, wenn man es z.B. mit einem Reihenmotor vergleicht. So fährt der seit 1962 gebaute Opel Kadett dem Käfer davon und hält trotzdem fast ewig. Die langen Ansaugrohre scheinen den Boxermotor zu schützen. Jeder, der den Käfer schon einmal mit richtig eingestellter Mehrvergaser-Anlage gefahren ist, kann ein Lied davon singen, wie spritzig dieser Motor auf einmal wird.

An der Motorenerweiterung zeigt sich die Stärke des VW-Baukastens. Leider profitiert der Käfer erst viel später von der Transporter-Hinterachse, aber hier zumindest von dessen 1,5-l-Motor, der im Prinzip auch mit dem des Typs 3 identisch ist. Noch ein Aspekt kommt hinzu. Bei so langsamen Motor-Entwicklungszyklen wie bisher kommt diesem auch der oktanoptimierte Kraftstoff zugute. So ist der erste seit 1945 gebaute Boxer-Vierzylinder 5,8 : 1 und der jetzt gerade abgeschaffte 6,6 : 1 verdichtet.

Es ist noch etwas zu berichten, nämlich vom Fahrwerk. Dort gab es bis jetzt ein kompliziertes Geflecht aus je 2 Bund- und einem Achsschenkelbolzen pro Seite. Clevere Schwarzarbeiter hatten immer einen Satz schon fertig ausgebüchst da liegen. Nicht ganz einfach, wenn man nicht die feststehende Reibahle der Werkstatt hatte. Und auch dann noch konnte es passieren, dass nach der Reparatur entweder noch immer Spiel in der Lenkung war, oder die Lenkung nach Einschlag nicht mehr in die Mittellage zurückkehrte. Damit und mit der Reparaturanfälligkeit ist jetzt Schluss, denn es gibt zwei gummibewerte Kugelköpfe mit Fett-Dauerfüllung. Es bleiben vorne insgesamt nur noch vier Schmiernippel übrig.









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