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VW Käfer 1302



*Cabrio

Es ist eigentlich der gelungenste Käfer, wenn man nicht seine Bauweise grundsätzlich ablehnt. Endlich hat er ein dem Stand der Technik entsprechendes Niveau erreicht. Was danach kommt, ist eher noch verteuernde Schminke.

Eine gelungene Idee ist es, gleichzeitig mit der schon länger fälligen Umstellung der Hinterachse auf Schräglenker auch den vorderen Bereich zu verändern. Hier wird gründlich Platz geschaffen für einen immer noch nicht üppigen, aber akzeptablen Gepäckraum.

Immerhin ist ja hinter der Rücksitzlehne noch Raum für Gepäckstücke. Das Armaturenbrett ist geblieben und dank der Sicherheitsgurte ist die Gefahr gebannt, mit dem Kopf bis zur Windschutzscheibe vorzustoßen. Die alten Tugenden bleiben, neue kommen hinzu.

Wem die Leistung des 1300ers nicht ausreicht, der greift zum 1600er. Mehr gibt es beim Tuner. Das neue Fahrwerk verkraftet das spielend. Leider bleibt ein Nachteil erhalten, der relativ hohe Kraftstoffverbrauch. Der wird aber auch durch den Nachfolger 1303 kaum besser. Dafür steigen dann die Preise.

Aber es gibt verborgene Schätze. So tauscht VW schon in dieser Zeit die Bremsflüssigkeit nicht mehr turnusmäßig aus, sondern sieht deren jährliche Messung in Bezug auf Feuchtigkeit vor. Der/die Kunde/in hat das Gefühl, hier wird nur gemacht, was notwendig ist.

Zitat: 'Fahren Sie 15 Minuten bis Tabuk, und Sie werden Sadat El-Fahkiry treffen. Und seinen VW-Service.' Der das sagt, steht am geöffneten Käfer-Fenster in entsprechender Landeskleidung. So sieht Werbung für weltweiten Service in der eigenen Bedienungsanleitung aus. Damals bestand sie noch nicht hauptsächlich aus lauter Warnhinweisen für Dummies.

Und wer fragt, wie viele Anzeigen und Knöpfe bei einem Wagen nötig sind, dessen Motor ohnehin kaum über 4000/min dreht, der soll sich das bis 1972 gebaute Armaturenbrett anschauen. Nur die Abkehr von der pneumatischen Scheibenwaschanlage zu einer mit Pumpe ist ein echter Fortschritt. Nein, einen Heckscheibenwischer gab es beim Käfer nicht.

Aber z.B. eine unter allen Umständen wirksame Handbremse. Der Radio-Komfort war allerdings bescheiden. Im optionalen Modell Emden fehlte sogar UKW. Make-up-Spiegel in der Beifahrer-Sonnenblende gab es nur im Cabriolet. Und abblendbar war der Innenspiegel nur gegen Mehrpreis. Dafür war das Stahlschiebedach wirklich seinen Aufpreis wert.

Die Heizung blieb bis zuletzt ein dunkles Kapitel. Immerhin war jetzt die zusätzliche Zuführung von Frischluft möglich, allerdings mit Gebläse wieder nur gegen Mehrpreis. Und der vordere Gepäckraum wäre ohne Reserverad vielleicht noch besser nutzbar gewesen. Allerdings ohne Mehrpreis gab es etwas Werkzeug und den Keilriemen für Generator bzw. Kühlgebläse.

Nur für Cabrio-Fahrer/innen: Eine Elektrik zum Öffnen bzw. Schießen des Daches war auch gegen Mehrpreis nicht lieferbar. Im Gegenteil: Das nach Öffnung hinten überstehende Dach musste auch noch mit der zugehörigen Verdeckhülle überzogen werden und mit vorgesehenen Druckknöpfen und Schnappern befestigt werden. Dabei war auch noch auf die Vermeidung von Scheuerstellen zu achten.

Was für eine lobenswerte Bedienungsanleitung. Sie enthält nämlich noch Tipps für die Selbsthilfe. So erklärt sie, wie man die Sitze ausbaut, ein Rad wechselt, den Keilriemen spannt bzw. wechselt, die Scheinwerfer einstellt, Glühlampen und Sicherungen ersetzt, den Kraftstofffilter reinigt und die Zündkerzen reinigt bzw. ersetzt. Letzteres dürften hoffentlich nur wenige Laien probiert haben, denn bei Fehlbedienung drohte eine ausgewachsene Zylinderkopfreparatur.

Sogar die Pflege der Batterie wird dem/der Fahrer/in anvertraut, wenn es auch nur das Beifüllen von destilliertem Wasser ist. Und es gibt einen umfangreichen Ablaufplan, wie man bei Startschwierigkeiten vorgeht. Leider ist das heutige Mehrbereichsöl noch nicht Standard, so dass mindestens zwei Mal im Jahr das Motoröl gewechselt werden muss. Übrigens spricht sich VW grundsätzlich gegen irgendwelche zusätzlichen Schmiermittel aus.


Das ist ein Bild doppelter Bedeutung. Es kündet zunächst einmal von dem enormen Anteil, den das Werk in Wolfsburg am Produktionsrekord des Käfer mit über 15 Millionen Einheiten gegenüber dem Ford-T-Modell hat. Aber es zeigt an dem weißen 1300er den Fortschritt des 1302. Schauen Sie sich nur den deutlich negativen Sturz seiner Hinterräder an, der wohl von dem Hub beim Verlassen des Bandes herrührt. So eine Radstellung war mit dem 1302/1303 nicht möglich. 04/15


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