Wenn der Chefdesigner im offiziellen Werbeprospekt ein Interview gibt, dann ist er entweder sehr von diesem Produkt überzeugt oder der Konzern setzt alle Hebel an, um mit diesem Produkt Erfolg zu haben. Warum hängen die VW-Oberen eigentlich so an diesem Namen? Zumindest in Deutschland ist er zuletzt ein Synonym für Opa-Auto mit viel Kofferraum.
Nein, das Ausland bestimmt hier wohl die Taktzahl, besonders USA, wo der Wagen ja auch vorgestellt wird. Hier ist der Jetta immer bei seinem Namen geblieben, auch als er in Europa 'Bora' heißt. Und erfolgreich ist er auch. Zusätzlich muss man den Jetta wohl auch als Teil einer Modelloffensive sehen, um Toyota vom weltersten Platz zu verdrängen.
Wer dauerhaft 7 oder gar 8 Mio. Autos verkaufen will, muss sich gerade in Übersee etwas einfallen lassen. Der immer noch recht schwache Dollar (0,73 €) zwingt die Verlagerung von Teilen der Produktion. Dabei kann man auch direkt das Layout (von Jetta und Passat) vergrößern. Natürlich muss man die Preise äußerst knapp kalkulieren, um gegen die immer noch preisgünstigere Konkurrenz bestehen zu können.
Man darf gespannt sein, was der Kunde in Europa dazu sagen wird. Das betrifft aber mehr den Passat als den Jetta, der doch angenehm gekonnt vom Golf entfernt ist, wenn man inzwischen bei VW-Modellen überhaupt noch von Entfernung reden kann. Man kann ihm wohl eine glücklichere Zukunft als seinen Vorgängern prophezeihen, besonders wenn der Chefdesigner sich so ins Zeug legt. 02/11