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Trabant 601


Lösung


Es gibt ihn als Limousine, Kombi und offen. Stets ist er aus einem Stahlrahmen mit einer Karosserie-Beplankung aus Phenolharz und Baumwolle hergestellt. Deren Fasern wirkten wie hohle Schläuche und sorgten für eine gute Elastizität. Die angelieferte Baumwolle wird zerlegt und als Fasern mit relativ geringer Dicke auf ein Band gelegt. Der Kunstharz wird ebenfalls in kleinen Teilen auf das Band gerieselt. Die Matten kommen anschließend in die Presse und lüften bei einer angemessenen Temperatur mehrmals aus. Aus der Presse kommt das Werkstück beschnitten und mit fertiger Oberfläche. Es kann mit Dichtmasse und Befestigungsmaterial mit der Restkarosse verbunden werden. Am Ende wird geprimert und (auch zuletzt noch von Hand) lackiert.


Der Trabi wird 1964 erstmalig in dieser Form hergestellt und bleibt im Prinzip so bis zum Schluss 1991. Es werden insgesamt über 3 Mio. Exemplare gebaut. Der Kaufpreis beträgt nach stetigem Anstieg zum Schluss immerhin über 14.000 DDR-Mark. Er hat gute Exporterfolge in den östlichen Ländern. Ein gutes Viertel ist 2005 noch am Leben und wird für eine gewisse Zeit zum Kultauto. Ist das nun der Kunststoff oder die Schwierigkeit, ein neues Auto zu beschaffen, die den Trabi so langlebig macht?


Man sagt, ein Trabant habe 3 Leben. So etwa nach sieben Jahren wird er bis aufs Blech vollkommen überarbeitet. Wenn man das dann noch zwei Mal wiederholt, wird er leicht 28 Jahre alt. Problematisch ist an ihm die Ersatzteilversorgung, was zum Horten z.B. der besonders anfälligen Abgasanlagen führt. Dadurch sind noch weniger erhältlich. Trotzdem werden wenige Exemplare ausgeschlachtet, weil der Wert des Wagens als Gebrauchter sogar noch steigt. Das erklärt ein Witz an der Typenbezeichnung: 600 werden gebraucht, einer wird geliefert.


Wenn man vom Geruch der Zweitakt-Abgase einmal absieht, ist der Trabant zumindest bei seiner ersten Vorstellung ein durchaus brauchbares Fahrzeug. In dieser Zeit kann er leistungsmäßig recht gut konkurrieren. Immerhin zieht er gut und schafft Tacho 130. Es soll Rennexemplare (Rennpappen) gegeben haben, die in entsprechenden Gefällstrecken an der 200 km/h-Grenze gekratzt haben. Leider ist seine Karosseriestruktur vorne und hinten zu stabil. Es fehlt an Knautschzonen. Gurte hat es wohl irgendwann gegeben, Kopfstützen noch später. Die Fahrgastzelle kann man als einigermaßen standfest bezeichnen. Immerhin haben viele Besitzer zu zweit in einem Dachzelt (Sachsenruh) genächtigt.


Es hat fast verzweifelte Versuche der zuständigen Ingenieure gegeben, den Wagen zu gegebener Zeit zu modernisieren. Immerhin steht schon 1967 der 603 als Prototyp bereit, mit Viertaktmotor und Schrägheck. Weitere auch sportlichere Versionen sind in diversen Museen zu besichtigen. Jedoch die politische Führung hat alle diese Möglichkeiten mit dem Argument verhindert, es gebe für den 601 genügend Käufer. Klar, wenn keine Alternative vorhanden ist. Immerhin erhält irgendwann das Lenkrad vier Speichen, leider aber keine Sicherheitslenkung. Es gibt dann auch eine Tankuhr zum Reservehahn und eine Art Wisch-Waschautomatik für die Windschutzscheibe.


Siehe auch ...

Trabant - Innenleben









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