Zugegeben, es sind mal wieder zu viele Videos auf der Seite, aber das letzte bitte unbedingt anschauen. Sollte die Karosserie etwas altbacken rüberkommen, so liegt das an der Nähe von Saab zum Flugzeugbau. Das erste Auto dieser Firma stammt von 1947. Nach dem '92 A' erscheint 1952 der '92 B'. Den '96' gibt es dann in leicht abgewandelter Form ab 1960.
1976 erhält der Wagen ein grundlegend neues Triebwerk. Das hat seinen Grund. Denn während alle früheren Saab auf einen von der Firma Heinkel (ehemalige Flugzeugfirma) zugelieferten Dreizylinder-Zweitakter setzen, muss nach dem Auslaufen dieser Motoren nach Ersatz gesucht werden. Problem, der Motor ist nach dem DKW-Vorbild vorne längs vor der Vorderachse eingepasst und treibt diese an. Platz für einen Reihen-Vierzylinder ist nicht vorhanden.
Schließlich entscheidet man sich für das kurz bauende V4-Triebwerk von Ford, nicht gerade sportlich, aber mit gutem Durchzug. Und die relativ gute Aerodynamik zeigt immer noch Wirkung, denn in den Sechzigern erreicht nahezu kein Serienauto mit 50 kW (68 PS) gut 150 km/h. Dafür bleibt die Karosserie allerdings gewöhnungsbedürftig. Die etwas unglückliche Blechkante hinten täuscht sogar einen Viertürer vor. Die ab 1975 auch wieder in Deutschland erhältliche Limousine bleibt eine absolute Randerscheinung.
Das schön restaurierte Exemplar auf dem ersten Bild ganz oben stammt aus einer Zeit 1974-75, da es zwar schon einen neuen Kühlergrill aus Kunststoff gibt, aber noch nicht die daran angepassten Stoßstangen, ebenfalls aus Kunststoff und wohl von amerikanischen Vorschriften veranlasst. Übrigens ist es erstaunlich, dass der Saab 96 bei diesen relativ dünnen Dachholmen als ziemlich überschlagsfest gilt.
Hier der Kombi, der vermutlich wegen seines um ein Jahr früheren Erscheinens die Nummer '95' trägt im Gegensatz zum Vorgänger (93). Ein sehr gewöhnungsbedürftiges Heck kennzeichnet ihn. Darin durch eine klappbare Sitzbank sogar die Chance auf eine dritte Sitzreihe gegen die Fahrtrichtung.
Das ist ein äußerst seltenes Sport-Modell mit Getrennt-Schmierung, 3 Vergasern und frühen Scheibenbremsen vorn. Wegen Rallye-Erfolgen von Eric Carlson wird es auch 'Monte Carlo' genannt. Es hat schon das Armaturenbrett mit Rundinstrumenten. Äußerlich erkennbar ist es an hinteren Ausstellfenstern, Doppelauspuff und hübscheren Felgen. Viele geringfügige Änderungen finden sich innen.
10/15