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2006 Saab 93 Cabrio






Die Welt der Automobilhersteller ist in den letzten Jahren merklich kleiner geworden. In Europa sind zwar sehr viele Länder an der Automobilproduktion beteiligt, aber nur Frankreich und Deutschland haben noch wirklich unabhängige Produzenten. So sind die skandinavischen Firmen unter dem Dach von amerikanischen Müttern gelandet, Volvo bei Ford, Saab bei General Motors. Das hat Folgen, die wir uns für den oben abgebildeten 9 3 einmal ansehen wollen.

Auch in diesem Auto ist der letzte, Saab-eigene Motor verschwunden. Ob der besser als die jetzigen Opel-Motoren gewesen wäre, ist noch fraglich. Immerhin kann man jetzt auch ein Cabrio mit Dieselmotor anbieten. Der Turbolader beim Benziner hat bei Saab eine lange Tradition und man darf nur hoffen, dass Erfahrungen daraus in diese Triebwerke eingeflossen sind.

Zumindest die leistungsschwächeren Motoren gelten als Soft-Turbos. Das ist in der Praxis günstiger, als es sich anhört. Man kann die geometrische Verdichtung hoch ansetzen und lädt nur wenig auf. Damit bleibt der Wirkungsgrad auch im unteren Lastbereich erhalten. Und wenn der Lader nicht so stark bläst, fällt auch ein etwaiges Turboloch nicht so stark auf.

Es ist für eine Tochter gar nicht so einfach, sich von anderen, preisgünstigeren Töchtern mit nahezu gleichem Unterbau abzugrenzen. Das 93-Cabrio tut das durch mehr Differenzierung bei den leistungsstärkeren Motoren. Hier wird offensichtlich der relativ leicht zu verändernde Ladedruck - kombiniert mit anderen Maßnahmen - variiert. Ein zweites Feld scheint der elektronische Bremseneingriff zu sein. Man begnügt sich offenbar nicht nur mit den neusten ABS-, ESP- und EDS-Funktionen und bietet zusätzlich Bremskraftverstärkung und -verteilung per Computer an. Ob diese Vorteile den Opel-Limousinen versagt bleiben?

Bei der von außen sichtbaren Karosserie und dem Armaturenbrett ist natürlich wieder deutlich die Handschrift der Saab-Ingenieure zu erkennen. Eher konservativ und daher nicht bedingungslos modern, hebt sich das Design von anderen Fahrzeugen dieser Klasse ab. Das Gesicht ist geblieben. Das betrifft auch das Armaturenbrett. Geblieben ist auch das Zündschloss in der Mittelkonsole.

Konservativ ist auch die Wahl der Verdeckart. Man blieb beim Faltverdeck mit beheizbarer Heckscheibe und holte als kleinen Vorteil gegenüber den Klappdächern eine besonders geringe Öffnungszeit von 20 Sekunden heraus. Viel wichtiger aber ist die Qualität dieses Daches, von dem man sich vorstellen kann, dass es sich mit seiner Dämmfüllung auch im skandinavischen Winter schützend über die Insassen erstreckt.

Es bleibt - für ein Cabrio keineswegs selbstverständlich - ruhig bis beinahe zur Höchstgeschwindigkeit. Interessant auch, dass es durch 6 Spriegel gestützt wird. Das sind die Querverbindungen innerhalb des Verdecks und je mehr davon verbaut werden, desto besser auch die Formgestaltung, Windschnittigkeit und Formstabilität bei hoher Geschwindigkeit.

Übrigens hat die Bezeichnung 'Aero' weder etwas mit dem fehlenden Dach noch mit dem Turbolader zu tun. Sie kennzeichnet einfach die beste Ausstattung. Darunter gibt es den 'Vector' und als Einstieg die 'Linear'- Ausführung. Kaum eine Firma bietet so viel Auswahl im Felgendesign an, wenn auch zu nicht ganz moderaten Preisen.

Die Felgen erinnern an die Frage, wie denn der 350-Nm-starke V6 die Kraft auf die Fahrbahn bringt und ob nicht im zweiten Gang auch schon die Räder durchdrehen. Aber wer mit anderen Konzerntöchtern den Unterbau teilt, kann vielleicht irgendwann einmal einen optionalen Hinterradantrieb erben. Übrigens hat Schweden nicht nur die Kontrolle über das Werk eingebüßt, auch die Fertigung des 93-Cabrios ist inzwischen von Finnland nach Österreich umgezogen.







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