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1980 Rolls-Royce Silver Spirit




Erkennbar an den neuen Scheinwerfern

Wer feine Ohren hat, der kann den Schwanengesang schon bei der Präsentation des Silver Spirit vernehmen. Seit 1973 gehört man losgelöst von der (erfolgreicheren) Triebwerks-Schwester zum Vickers- Konzern, aber der wird auch höchstens noch Freude an diesem Spririt-Modell und den Nachfolgern gleichen Namens haben. 1997 gibt er die ehemals ruhmreiche Marke Rolls-Royce in ausländische Hände.

Man steckt in einem Dilemma. Nimmt man die spätestens seit 1974 bekannt werdenden Umweltauflagen ernst, dann verstümmelt man den Wagen zur Unkenntlichkeit. Bleibt es aber bei den trotz Aluminium- Einsatz weit mehr als 2 Tonnen, dann ist der Konflikt mit der Umwelt garantiert. Natürlich trägt der als trinkfreudig bekannte Motor sein Scherflein zu der schwierigen Situation bei.

Bleibt hier die Aufgabe, einen der Letzten vorzustellen, die so geblieben sind. Ein Blick auf die Serienausstattung zeigt, was heutige Normalautos für Fortschritte gemacht haben, denn Zentralverriegelung mit elektrischen Fensterhebern, elektrisch verstellbare Sitze und eine Climatronic sowie Wärmeschutzglas, Niveaugegelung und Tempomat gibt es samt Lederausstattung entweder ausstattungsbedingt serienmäßig, bzw. kann hinzubestellt werden.

Trotzdem bleibt Typisches für den enormen Aufwand, der bei der Entwicklung eines neuen Rolls betrieben wird. So schaltet sich die heizbare Heizheckscheibe von selbst ein, wenn es nötig sein sollte. Das heute indiskutabel gewordene, serienmäßige Kassettenradio wurde in besonderer Weise auf guten Sound getrimmt. Gut, dass dabei auch der berühmte V8 mit seinem äußerst geringen Geräuschniveau hilft.

Auffallend ist der Unterschied zu heutigen Autos beim Lenkrad. Hier fällt das des Rolls-Royce in seiner Schlichtheit besonders auf. Dadurch wirkt das Wurzelholz dahinter besonders. Schade, dass man über das Internet die Gerüche der serienmäßigen Ledersitze nicht übertragen kann. Man kann natürlich auch bestausgesuchtes Velours nehmen, natürlich ohne die Gerüche.

Neu: bei Berührung wegklappende Emily

Was hat sich nun eigentlich gegenüber dem Vorgänger geändert? Da ist zunächst die neue Hinterachse zu nennen, die eigentlich mit dem Begriff 'Schräglenkerachse' unzureichend beschrieben ist. Sie hat zusätzliche Streben und vor allem zu den Schraubenfedern noch eine von Citroen zugekaufte Hydropneumatik. Beides zusammen an einer Achse ist allerdings selten und vom Hersteller wohl eher als Vermeidung eines Ausfalls unter allen Umständen gedacht.

Da im Gegensatz zum Citroen nur die Hinterachse so viel Zusatzkomfort hat, weiß man jetzt genau, wo denn im Rolls-Royce die besten Plätze sind, übrigens auch wieder abweichend von Vorgänger mit Einzelsitzen. Davor neu ein enormer Platz für die Beine, den man durch die Zusatzbezeichnung 'Spur' noch vergrößern kann. Auch hinten profitiert man von den vergrößerten Fensterflächen.

Das soll natürlich nicht heißen, dass man sich im Rolls-Royce Silver Spirit in jedem Fall nur chauffieren lässt. Selbst fahren macht auch Spaß. Alles geht leicht, quasi von selbst. Und solange man nicht versucht, rüpelhaft schnell zu sein, ist man mit dem Auto im Einklang. Wunder darf man von dem doch recht schweren und eher auf Komfort getrimmten Gefährt nun nicht gerade erwarten.








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