Schon 1998 soll es eine Begegnung zwischen Armand Peugeot und Rudolf Diesel gegeben haben, ein Jahr nach Fertigstellung von dessen Motor. Der ist allerdings viel zu groß für den von Peugeot geplanten Einsatz in Lastwagen. Ohnehin gibt es den Motor lange Zeit hauptsächlich in Eisenbahnen und besonders Schiffen. Seit 1928 baut Peugeot in Lille Zweitakt-Schwerölmotoren für Boote, Schienenbusse, Baumaschinen und Lkw unter Lizenz von Junkers, nachdem man seit 1921 in mannigfaltigen Eigenentwicklungen sogar mit Zündkerzen erprobt hat. Der hier vorgestellte Viertakt-Dieselmotor von 1936 ist allerdings mehr für Personenwagen gedacht, wofür man sogar eine besondere Genehmigung staatlicher Autoritäten braucht. Und noch stärker als bei Mercedes mit dem 260 D läuft es auf schwere Fahrzeugausführungen und nur beschränkte Stückzahlen z.B. für Taxen hinaus.
Die beiden Motoren ähneln sich bis auf den Zylinderkopf, der bei Peugeot allerdings Wirbelkammern nach der Lizenz von Oberhänsli enthält. Wie sich im Verlauf der Diesel-Geschichte zeigen wird, sind die eigentlich wegen besserer Leistungsentfaltung und weniger Verbrauch den Daimler'schen Vorkammern etwas überlegen, aber davon ist 1936 noch nicht viel zu spüren. Allerdings hat der HL 50 auch nicht den systembedingten Nachteil, lauter zu sein.