Opel geht in mancherlei Hinsicht einen anderen Weg als die Konkurrenz. Das fällt zunächst am Styling auf, das doch durch relativ auffällige Merkmale gekennzeichnet ist. Während die anderen die nach innen gebogenen Flächen wieder etwas zurück nehmen, treten sie beim neusten Astra stärker in Erscheinung. Zwei scharfe Kanten dominieren die Seitenflächen, eine davon sogar verspielt um den Türgriff herum. Der (oder die beiden?) Heckspoiler ist/sind gut integriert, während vorn zwar Markentypisches wie die von oben sichtbare Kühlöffnung kleiner wird, aber tief unten sich dafür eine riesige begitterte Öffnung auftut. Die Scheinwerfer sind ebenfalls noch gewachsen und punkten jetzt mit gut erkennbarem Tagfahrlicht im jeweils oberen Teil der Gehäuse. Während die äußeren Änderungen weniger dezent ausfallen, bleiben die Antriebe und das Fahrwerk relativ unangetastet. Kein Direkteinspritzer im Benzin-Bereich. Als einziger Saugmotor ist der kleinste Benziner geblieben, wahrscheinlich, und wohl auch berechtigt, aus Kostengründen. Keine Sensationen beim CO2-Ausstoß. Dafür ist der Unterschied zwischen den jeweils mittleren Benzin- und Dieselmotoren so marginal, dass man jeweils einen hätte einsparen können. Immerhin ist das Drehmoment der mittleren Diesel-Reihe (1,6 Liter) beachtlich. Es wird an Motoren wohl noch etwas auf uns zu kommen. Zum Fahrwerk gibt es viel Pressetext, obwohl sich doch relativ wenig geändert hat. Wenn die hinteren Längslenker um 10 Zentimeter verlängert wurden, bedeutet das, der Innenraum profitiert nicht wirklich vom größeren Radstand. Auch hier scheint es eine Bremse für die Entwicklungskosten zu geben. Zu den Verbesserungen der hinteren Verbundlenker ist jetzt eine Veränderung der vorderen Federbeine gekommen. Wir werden uns die neue Geometrie zu einem späteren Zeitpunkt anschauen. Es würde an ein Wunder grenzen, hätte Opel die weltweit zumindest in kleinen und mittleren Wagen fast nur noch vorkommende Vorderachse mit relativ einfachen Mitteln so stark verbessert. Insgesamt wird das verbesserte Fahrwerk natürlich hoch gelobt. Auch die Sitze und der nutzbare Innenraum werden positiv beurteilt. Kritik erhält die Sicht nach vorn seitlich und nach hinten. Auch der Verbrauch bei den Benzinern kann nicht überzeugen. Es fehlen halt die Direkteinspritzer. Auch mit der Mittelkonsole können sich die Tester nicht anfreunden. Es bleibt ein hübsches und keineswegs langweiliges Auto, das seiner aufregenden Bezeichnung 'GTC' mit zu installierenden Triebwerken noch viel Ehre machen wird. Hoffentlich fasst die Marke damit wieder Fuß und kann an bestimmte Entwicklungen der Konkurrenten noch stärker anknüpfen. Es gibt noch viel zu tun, z.B. auch bei der Gewichtsreduktion ... 02/12