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Mini Countryman




Wenn ich ehrlich bin, muss ich zugeben, dass mich der Mini unter der Ägide von BMW technisch nicht gerade vom Hocker gerissen hat. Zugegeben, es ließ schon aufhorchen, dass BMW ausgerechnet den Mini aus der Rover-Konkursmasse rettete.

Auch durfte man vermuten, dass sich hier ein bedeutender Hersteller von Premium-Modellen den Zugriff auf Frontantrieb sicherte, den es irgendwann auch mit dem BMW-Emblem geben würde. Aber das war auch schon alles, was ich dieser Entwicklung an Interesse widmete.

Eher war ich ein wenig traurig, wie dieser einstmals kühne Entwurf jetzt quasi aufgeblasen daherkam. Dass es keine Ehrfurcht vor dem Alter mehr gab. Und was kann aus einem alten Morris-Werk in Oxford schon Gutes herauskommen. Mein Argwohn wurde genährt, als dem 'neuen' Mini ausgerechnet Benziner von Chrysler/Brasilien eingepflanzt wurden. Die Tests waren nicht sehr erfolgversprechend.

Allerdings fing ich an, seltsame Verhaltensweisen an mir zu beobachten. Denn auf Messen kam ich irgendwie nie ungeschoren an dem Mini-Stand vorbei. Und obwohl ich ein Armaturenbrett mit in dessen Mitte ablesbaren Tacho immer strikt ablehnte, fand ich doch, dass sich der/die Designer innen erfreulich ausgetobt hatten. Ich begann die Wichtigkeit von Interieur nachzuvollziehen, das ein Besitzer/in wesentlich öfter als die Außenhaut zu Gesicht bekommt.

Aber die Enttäuschungen ließen natürlich nicht lange auf sich warten. Z.B. in Gestalt dieses eigenartigen Coupés, an dessen verunglückter Form meiner Meinung nach das rote Dach auch nicht viel ändern konnte. Richtig aufregen konnte man sich natürlich mit dem Erscheinen des Countryman. Hier hatten sich die Erbauer verraten. Nichts mehr war von Mini übrig geblieben, noch nicht einmal der Produktionsort, den der Countryman wird bei Magna-Steyr in Graz hergestellt.

Aber warum lässt einen das ganze Drumherum nicht los? Warum begleitet man diese Marke, obwohl einen der Kern nicht interessiert. Ich habe den Begriff 'Lifestyle' immer leicht verachtet. Aber bei den meist aufwändig gestalteten Messeständen der Mini-Leute begann ich so ein klein wenig zu verstehen, was damit gemeint ist. Vielleicht vermittelt unser alter Film ganz unten von der IAA 2013 in Frankfurt etwas davon.

Es wird zum Auto ein Mehrwert geliefert. So wie im Audi, BMW, Mercedes und besonders Porsche ein Überholspur-Freimacher eingebaut ist, hat jemand, der aus einem Mini aussteigt sofort ein etwas jugendlicheres Image. Es ist nicht mehr das Cabrio, dass ältere Leute jünger aussehen lässt, es sei denn, es handelt sich um ein Mini-Cabrio. Nicht ohne Grund gibt es ja zwei davon.

Ja, auch auf den Countryman und seine(n) Fahrer/in strahlt dieses Image ab. Wir haben das durch die Kollektion von Reisetaschen etwas zu erfassen versucht. Irgendwie kommt man im Mini anders rüber. Spätestens beim Anblick des Innenraums müsste es klar sein, hier geht Stil vor praktischem Nutzen.

Da ist es dann nicht so tragisch, dass er im Vergleichstest vom Laderaum her nicht mithalten kann und auch sein (mittlerer) Dieselmotor das nicht halten kann, was vom Fahrwerk her möglich wäre. Die neuste Motorengeneration hat den Countryman trotz Facelift noch nicht erreicht. Es gibt Schlimmeres als einen Benziner mit voll-variablem Ventiltrieb und außer beim Kleinsten Twin-Lader und Direkteinspritzung fahren zu müssen. 07/14



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