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 1959 Mercedes 220




Es ist der Versuch, zwei Modellreihen zu einer zusammen zu führen, ein wenig wie die heutigen Plattform-Strategien. Nur, dass damals komplette Wagenteile auch von äußerlich vom 190D bis zum 300er gleich bleiben und sich ausschließlich die Vorderwagen unterscheiden. Dafür gibt man sich dann alle Mühe, die beiden teureren Versionen 220S und 220SE im Erscheinungsbild abzuheben. Da sind die größeren Scheinwerfer mit den Nebenlampen unter einer Streuscheibe kombiniert. Die Stoßstangen sind doppelt vorhanden und gleichzeitig die Heckleuchten größer und entsprechend protzig eingerahmt.

Das ist die (Wirtschaftswunder-) Zeit, in der ein Kunde für das viele Geld noch etwas sehen/zeigen will. Die Welt soll wahrnehmen, dass er es geschafft hat. So hebt sich auch der Innenraum deutlich ab.Holz und Chrom heben deutlich die Atmosphäre. Eine später kaum noch erreiche Lehnendicke mit verchromten Ruhesitzvorrichtungen und Kopfstützen, deren Befestigungen um das obere Ende der Lehne herum gezogen sind. Echtholz statt Bakelith ziert auch das Armaturenbrett. Allerdings ist der damals für modern gehaltene Walzentacho bei allen Heckflossen der gleiche.

Dass der größere Vorderwagen zumindest bei den 220ern nicht unbedingt nötig gewesen wäre, demonstriert der 230er, dessen Sechszylinder in den 14,5 Zentimeter kürzeren Motorraum der Vierzylinder gepackt wurde. Er gilt als Geheimtipp des Understatments, weil insgesamt weniger auffällig und schneller als der 220S mit Vergaser und auch als der 220SE mit Einspritzung. Zum sportlichen Durchbruch fehlt ihm bis 1964 die Mittelschaltung, obwohl auch mit der gewöhnlichen Lenkradschaltung beachtlich kleine Schaltpausen möglich sind.

Der W108 ist die Fortsetzung der Heckflosse ohne Heckflosse. Inzwischen hat man erkannt, dass diese nur eine von USA herüber schwappende Mode war und kehrt zu normalen Kotflügeln am Heck zurück, die Mercedes ohnehin immer nur als 'Peilstege' zum besseren Überblick über den hinteren Wagenteil bezeichnete. Sie leitet zusammen mit der Einführung der Strich/Acht-Generation ab 1968 die Trennung von Mittel- und Oberklasse ein. 04/12









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