Es ist ein Riese auf Rädern, viel zu schwer für den Kriegseinsatz. Dadurch haben viele überlebt und leisten bis weit in die fünfziger Jahre hinein gute Dienste. Zunächst sind sie in der Vorkriegszeit als Fernbusse mit Postaufgaben auf (wenn vorhanden) weitgehend leeren Autobahnen unterwegs. Das hat auch etwas mit dem Aufschwung von 1933 und den steigenden Mobilitätsbedürfnissen zu tun. Bis zu 54 Sitzplätze sind in dem Riesen möglich. Der zunächst 12,5 und ab 1938 11,2 Liter große Motor mit geänderter Haube ermöglicht eine für damalige Verhältnisse gute Reisegeschwindigkeit. Manche Exemplare, wie das oben im Bild, werden nach dem Krieg mangels Raum zu Postämtern umgebaut. Schauen Sie sich als Detail einmal die vordere Stoßstange an. Als ob das Fahrzeug nicht schon lang genug wäre, steht sie fast einen halben Meter vor. Noch interessanter sind die riesigen Peilstäbe rechts und links. Sie dienen der Orientierung vom Fahrersitz aus. Schrammen die weißen, kugelförmigen Spitzen beim Kurvenfahren nicht gegen die Mauer, so tut das auch der Rest der Schnauze nicht. Gefährlich weil absolut starr sind sie allemal. Später werden solche Peilstäbe mit Federn versehen und noch viel später bleiben nur zwei Winzlinge aus Draht und Kunststoffkopf übrig, die ihre Aufgabe aber fast ebenso erfüllen. 03/09