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1905 Daimler Simplex



Die Wagen der Daimler-Motoren Gesellschaft von 1902 bis 1910 heißen Simplex, nun mit der Markenbezeichnung 'Mercedes'. Seit dieser Zeit ist wieder Wilhelm Maybach für die Konstruktion verantwortlich. Kennzeichen dieser Reihe sind die Bienenwaben-Kühler vor dem Motor, die durch Tausende von rechteckigen Röhrchen die Oberfläche so stark vergrößern, dass mit weniger als 10 Liter Kühlwasser im Umlauf, eine deutlich bessere Kühlleistung als vorher mit der doppelten Menge möglich ist. Besonders für geringe Geschwindigkeiten hilft der mechanisch mit der Kurbelwelle verbundene Ventilator hinter dem Kühler. Der Motor besteht aus zwei, einzeln gegossenen Zweizylindern. Einen riesigen Motorblock mit über sieben Liter Hubraum in einem Stück zu gießen und entsprechend zu bearbeiten, ist zu der Zeit noch nicht möglich. Jeder von diesen beiden Zweizylindern hat ein eigenes Stück Nockenwelle. Die Einlassventile sind hängend etwa in der Mitte des Zylinderkopfs angeordnet und werden nun auch durch die Nockenwelle gesteuert. Die Auslassventile haben ihre stehende, von der Nockenwelle direkt angetriebene Lage behalten.

An Frauen als Fahrerinnen ist auch angesichts des Startvorgangs kaum zu denken. Zusätzlich zu der schweren Kurbelei muss man vorher an erhöhten Tankdruck und die richtige Zünd- und Vergasereinstellung für erfolgreichen Motorstart denken. Das Kurbeln erleichtert ein Dekompressionshebel, der allerdings zur rechten Zeit wieder in seine Ausgangsstellung zurück muss. Schön, wenn der Motor dann nicht zurückschlägt, 7240 cm³ sind schließlich keine Kleinigkeit. Es ist nicht der größte Motor einer Reihe, die 1901 mit 5,9 Litern Hubraum und 26 kW (35 PS) beginnt und mit 9,3 Litern und 44 kW (60 PS) endet.

Auch während der Fahrt ist eine Menge zu tun. Sehr vorausschauendes Fahren ist angesichts der Höchstgeschwindigkeit und den Bremsen ausschließlich an den Hinterrädern gefragt. In höchst unterschiedlichen Intervallen muss mit kleinen Handpumpen (Tropföler) die Versorgung einzelner Schmierstellen aktiviert werden. Hinzu kommen natürlich das doppelte Kuppeln durch das unsynchronisierte Getriebe und beim Herunterschalten das Zwischengas hinzu. Nicht, dass Sie denken, beim Fahren in einem Gang hat man Ruhe, denn natürlich muss mit steigender Drehzahl die Zündung über einen Hebel am Lenkrad nachgeführt werden. Trotzdem heißt der Wagen 'Simplex', weil er einfacher zu bedienen ist als seine Vorgänger.


kfz-tech.de/YMB8







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