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1898 Daimler Lkw



Der erste Lkw der Welt ist er nicht, aber es ist immerhin interessant, den ersten in einer langen Reihe von Entwicklungen zu sehen, die den Konzern zu einem der bedeutendsten Lkw-Hersteller der Welt führt.

Gegen Ende des Mittelalters muss nicht so viel transportiert werden. Die Menschen bleiben, wo sie sind, und fast alle Waren, die sie brauchen, werden vor Ort hergestellt. Es ist die Zeit der Zünfte. Heute würden wir das 'Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht' nennen. Wer ein bestimmtes Handwerk im Ort ausüben will, muss, auch wenn er schon ausgelernt hat und seine Wanderjahre hinter sich hat, die Witwe des ortsansässigen Meisters heiraten.

Sicher gibt es schon seit langer Zeit Handelswege z.B. nach China, aber dafür braucht man keine Lastwagen, allein schon wegen der Streckenbeschaffenheit. Es ist die Zeit der großen Seemächte, in der Reihenfolge Spanien, Niederlande und Großbritannien. Man darf auch die Mengen nicht überschätzen. Güter von weither sind Kostbarkeiten, so teuer, dass nur wenige sie sich leisten können. Vergleichen Sie allein die Größe der Schiffe mit heutigen.

Seit den Römern verändert sich die Reisegeschwindigkeit 2000 Jahre lang nicht. Man kommt über die Kutschengeschwindigkeit nicht hinaus. Erst die Eisenbahn ändert diesen Zustand auf dem europäischen Kontinent ab Mitte des 19. Jahrhunderts. Gleichzeitig entsteht 1871 im Zentrum Deutschland als eine Einheit, während der Ruf nach Demokratie noch nicht so recht erhört wird. Als weitere wichtige Voraussetzung für den Handel fallen die Zollschranken. Noch heute kann man auf Inseln im Rhein die Ruinen von relativ kurz aufeinander folgenden, ehemaligen Zollanlagen erkennen.

Aber es gibt auch Voraussetzungen für gesteigerten Warentransport von der Produktionsseite her. Zunächst die Wasserenergie und später die Dampfmaschine, zwingt die Menschen in große Manufakturen. Es wird zentral und in wesentlich größeren Stückzahlen produziert. Bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts hinein übernehmen, ausdrücklich staatlich gewollt, fast ausschließlich Binnenschifffahrt und besonders die Bahn größere Strecken. Der Lkw verteilt die Güter, der Bus die Menschen. Hier löst er das Pferdefuhrwerk langsam ab. Solch eine Tendenz kann man noch heute in USA beobachten, wo man über weite Strecken eher Güter mit der Bahn und von Küste zu Küste mit dem Schiff (durch den Panamakanal) transportiert.

Mit der zunehmenden Verbreitung des Kraftwagens müssen auch die Wege verbessert werden. Pferde mit Hufen und evtl. Ausscheidungen vor Kutschen mit Eisenreifen stellen da mindere Anforderungen. Allerdings verfügt auch der Lkw noch lange nicht über Luftreifen. Hier dominieren anfangs Stahl- und dann Vollgummi. Und die Geschwindigkeit übertrifft die von Pferdefuhrwerken nur bedingt. Erst weit nach Beginn des 20. Jahrhunderts beginnt man über sogenannte 'Schnelllastwagen' nachzudenken. Aber auch damit sind keineswegs die heute in Europa üblichen 80 km/h gemeint, sondern eher max. 50 bis 60 km/h.

Um es also noch einmal deutlich zu sagen: Lkw sind kurz nach der Jahrhundertwende 10 bis 20 km/h schnell. Die Gänge haben sie wegen der unterschiedlichen Zugkraftanforderungen. Nur Busse erreichen die doppelte Geschwindigkeit. Im Gegensatz zu Ottomotoren bei Personen- und Rennwagen, die sich um die Jahrhundertwende herum auch gegen Elektroantriebe durchsetzen müssen, haben diese bei Lkws nur die Dampfmaschine zum Feind, allerdings mit dem Vorteil der sofortigen Betriebsbereitschaft.








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