Suche

A     B     C     D     E     F     G     H     I     J     K     L     M     N     O     P     Q     R     S     T     U     V     W     X     Y     Z




Formeln
Alle Tests
Kfz-Jobs
F7 F9





Mercedes - Gottlieb Daimler 2



Daimler trifft auf ein besonderes Firmen-Konstrukt. Da gibt es ein gut gehendes Produkt, den atmosphärischen Gasmotor. Den hat Nikolaus August Otto mit in die Firma gebracht. Er ist allerdings seitdem Direktor ohne echten Geschäftsbereich. Die mit den zahlreichen Bestellungen auftretenden Probleme kann er nicht lösen. Otto ist gelernter Kaufmann, genauer gesagt ehemaliger Handelsvertreter. Immerhin, als Erfinder hat er sich genial hervorgetan. Jetzt wird, ebenfalls als Direktor, Gottlieb Daimler angeheuert. Er wohnt mit seiner Familie im ähnlichen Haus nebenan, verdient kaum weniger als Otto und hat im Gegensatz zu dem relativ freiere Rechte, Patente auf seinem Namen zu vereinen.

Daimler hat schon beim Eintritt in die Firma ausländische Kontakte, viel Überblick über die Produktion mechanischer Geräte auch in größeren Stückzahlen und Führung der Leute und schaut ein wenig auf Otto herab. Das Verhältnis zwischen beiden wird wohl lebenslang nicht heilen. Daimler bringt Maybach mit, der sehr bald zum Leiter der Konstruktionsabteilung wird. Ab jetzt gemeinsam produzieren sie einen Motor, der zwar noch am Markt bestehen kann, aber mit seinen maximal 2 kW (3 PS) an Grenzen stößt.

Otto hat die deutlich verbesserte Variante schon einmal 1862 schon einmal bauen lassen, ist aber an den deutlich höheren Drücken dieser Maschine gescheitert. Jetzt bittet ihn Eugen Langen, Teilhaber von Otto und quasi der Chef von Deutz, sich erneut an dieser Maschine zu versuchen. Er richtet ihm ein separates Labor ein. 1876 kommt er als Viertaktmotor zur Welt, obwohl es Otto eigentlich um die Verbesserung der Ladung ging. Ob das Viertaktprinzip dabei eher zusätzlich entsteht oder wegen der Veröffentlichungen von Beau de Rochas von 1862 nicht in den Vordergrund gestellt werden sollte, bleibt unklar.

Es wird immer gemutmaßt, Daimler und Maybach hätten bei der Entwicklung des Viertaktmotors wichtige Mithilfe geleistet. Dagegen spricht das streng gegen den Produktionsbereich abgeschirmte Labor und die persönliche Aversion zwischen Daimler und Otto. Der hat als technischer Direktor den Bau von atmosphärischen Gasmotoren rationalisiert und die Produktionszahlen gewaltig gesteigert. Allein die Gegensätze zwischen beiden erweisen sich schließlich als unüberbrückbar. Otto bewirkt beim Aufsichtsrat und seinem Partner eine Änderung der Situation.

Den Versuch einer Trennung der beiden Temperamente stellt die Reise Daimlers für die Firma nach Russland dar, bei der er speziell auf der Rückreise durch Österreich(-Ungarn) neue und für seine eigene Zukunft wichtige Kontakte knüpft. Allein, es ändert nichts, ein Direktor muss weichen. Daimler stellt noch Forderungen an Patenten der Firma, wird aber letztlich mit Optionen (einlösbaren Aktien) reichlich entlohnt und die beiden verlassen die Firma 1882 in Richtung Cannstatt (Stuttgart).

Die eigene, sehr erfolgreiche Entwicklung

Offensichtlich hat Daimler einen reichen Erfindungs- und Erfahrungsschatz von Deutz mitgenommen. So basiert die Idee eines kleineren, schnelllaufenden Motors auf den schlechten Erahrungen beim Verkauf von Ottos kleinstem Hochdruckmotor mit nur 0,25 PS. Zu schwer und aufwändig für die geringe Leistung, mit diesem Urteil wurde er abgelehnt. Da ist der Gedanke, für die vielen Anwendungsmöglichkeiten ein leichteres und vermutlich auch kostengünstigeres Modell zu schaffen recht naheliegend. Der wurde noch bei Deutz an Daimler herangetragen. 07/13








Sidemap - Technik Impressum E-Mail Datenschutz Sidemap - Hersteller