1988 MAN M 90

1977 geht die Kooperation mit Saviem zu Ende, weil die Firma von der Renault-Gruppe übernommen wird. So hat das alte Fahrerhaus ausgedient, das von MAN und Saviem gemeinsam genutzt wurde. Das neue wird zum wichtigsten Kennzeichen für die ab 1986 eingeführte F90-Reihe.

Die Vielfalt späterer Fahrerhäuser kann es noch nicht bieten. Es ist in zwei Ausführungen lieferbar, für den Nahverkehr 2,28 m und für den Fernverkehr 2,44 m breit. Es hat erstmalig schon Anbauteile aus Kunststoff, eine Frontklappe aus GFK, ist hydraulisch kippbar, hat eine um 10° geneigte Windschutzscheibe und ein vollständig verstellbares Lenkrad.

Seit 1977 gibt es eine Zusammenarbeit mit VW, und damit die über dem LT angesiedelte Reihe mit 6 bis 9 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht. Im neuen Kühlergrill taucht hier das VW-Emblem statt des Büssing-Löwen in allen Fahrzeugen ab 11 Tonnen auf. Wir kümmern uns hier um den M90, die Klasse mittelschwerer Lkw von 11 bis 17 Tonnen aus dem Jahr 1983, jetzt vollständig überarbeitet.

Die Spanne von 6 Tonnen wird aufgespalten in die Gewichtsklassen um 12, 14 und 17 Tonnen mit jeweils drei Motoren von (außer der höchsten) 114 kW (155 PS), 137 kW (186 PS) und 169 kW (230 PS). Je nach Anwendung sind bis zu acht Radstände und 16 Gänge möglich, aus der mit Eaton (Fuller) gemeinsamen Entwicklung oder von ZF.

Die drei Motoren (D08) sind Abkömmlinge der D02-Reihe. Bei fast gleichem Hubraum der Reihen-Sechszylinder unterscheiden sie sich, in dem der schwächste freisaugend der mittlere turbo-aufgeladen und der stärkste zusätzlich mit Ladeluftkühlung versehen ist. Nur letzterer braucht wegen der größeren möglichen Einspritzmenge eine M-Reihenpumpe, den anderen genügt die VE-Pumpe.

Je zwei Zylinder haben einen gemeinsamen Querstromkopf, die beiden stärkeren Motoren nasse Laufbüchsen. Der Zahnradtrieb zum Kompressor und der Kühler aus Aluminium und Kunststoff sind neu. Als besondere Herausforderung gilt immer noch die Abgas-Gesetzgebung, die 1992 mit Euro 1 und 1994 mit Euro 2 einsetzt. 01/18