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MAN - Geschichte 6



Es ist die versehentlich als 'Goldene Zwanziger Jahre' apostrophierte Zeit, eine Terminologie, die man bei MAN zu deren Beginn mit Sicherheit nicht hätte gelten lassen. Aus dem verlorenen Ersten Weltkrieg ist Deutschland mit einer riesigen Reparationslast gekommen. 1923 durchlebt man die schlimmste Inflation mit entsprechenden Einbußen an Aufträgen auch danach.

Man sucht nach neuen Entwicklungsmöglichkeiten, ist aber mit der Zusammenarbeit mit Saurer nicht mehr so recht glücklich. Seit dem Kriegsende versucht man, den Dieselmotor für den Lkw zu verkleinern, mit mäßigem Erfolg. Natürlich würde ein sparsamerer Antrieb in die Zeit passen.

Die besten Produktionszahlen hat der Benzin-Lkw mit 370 Stück 1921 hinter sich. Gut wäre der Dieselmotor auch für die recht erfolgreiche Fertigung von Reisebussen, deren Beschäftigung offenbar auch oder gerade in schlechten Zeiten nicht schlecht läuft. Immerhin gibt es ab 1924 bei MAN Busse mit abgesenkten Chassis (Bild 4), erstmals unterschiedlich zum Lkw, mit heutigen Niederflurbussen natürlich nicht zu vergleichen.

Es scheint nicht ohne Zulieferer zu gehen. Offenbar bedarf es der Akribie einer Gruppe von Mitarbeitern, in Teilbereichen nicht nur der Kfz-Technik, einer Erfindung von den zu Papier gebrachten Gedanken zum praktischen Produkt und nach unzähligen Tests zur Serienfertigung zu verhelfen.

So scheint z.B. ein Fahrzeughersteller überfordert zu sein, sich um jedes Detail mit der gebotenen Energie zu kümmern. Dafür hat der Zulieferer den Vorteil des begrenzten Aufgabengebietes. Bosch testet also in jener Zeit seine Einspritzanlagen und parallel dazu entwickeln MAN und auch Benz ihre Motoren.

Ab 1924 gibt es die ersten Versuchsfahrten mit einem 10-PS-Vierzylinder im 4-t-Lastwagen. Im Gegensatz zu Benz setzt MAN auf Direkteinspritzung. 1925 ist man bei 40 kW (55 PS) für einen Fünftonner und Ende des Jahres wird das erste Fahrzeug (Bild 2) ausgeliefert. Die Brauerei war mit der Zuverlässigkeit des Diesel-Lkw sehr zufrieden, nur habe angeblich das Bier ein wenig nach Diesel-Rauch geschmeckt.

Vielleicht sind es die Abgase oder die Lautstärke, die für längere Zeit einer Verbreitung von Diesel-Lkw im Wege stehen. Zweifellos hat er den Benziner verdrängt, etwas später auch bei den Bussen, aber die Tatsache bleibt, dass der Lkw-Bau für MAN bis 1933 ein ziemliches Verlustgeschäft darstellt. 07/14







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