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1966 Lamborghini Miura P 400



Miura, das ist diesmal kein Stier, sondern ein berühmter Züchter mit Vornamen Antonio. Nach dem doch recht zivilisiert anmutenden GT jetzt ein echter und dementsprechend wilder Stier. Es scheint, als schwenke die Marke Lamborghini langsam auf ihre wahre Bestimmung ein. Außer dem Motor mit diesmal Fallstrom-Vergasern ist ansonsten alles anders. Der Motor hat jetzt mehr Höhe zur Verfügung, weil er nach hinten gewandert ist. Quer angeordnet, bildet er mit dem dahinter liegenden Getriebe eine Einheit, in den ersten Produktionsjahren auch auf Schmierölebene. Ein italienisches 'P' für den hinten angeordneten Motor ziert jetzt die Modellbezeichnung. Manchmal kommt ein 'T' dazu, weil der Motor quer angeordnet ist.

Wenn man dem Miura Unrecht tun will, vergleicht man ihn mit kleineren Mittelmotorwagen seiner Zeit wie Fiat X1/9 oder Matra Bagheera, bei denen im Prinzip nur die vordere Antriebseinheit nach hinten versetzt wurde. Hier liegt der Fall aber anders, denn einen quer angeordneten Zwölfzylinder mit Frontantrieb gibt es nicht, aus gutem Grund. Deshalb musste vieles neu konstruiert werden. Und das zunächst mit einem fremden und im Laufe der Produktion mit einem eigenen Getriebe. Bitte denken Sie in dem Zusammenhang auch an das enorme Drehmoment, das es zu übertragen gilt.

Aber mit der Betrachtung der Technik unter dem Blech wird man dem Auto nicht gerecht. Denn die Karosserie selbst dürfte damals und vielleicht auch noch heute viele Menschen in Verzückung gesetzt haben. Er ist der Star des Genfer Autosalons 1966. Ein Jahr zuvor hat Lamborghini den Rohbau ohne Karosserie präsentiert und anschließend der Fa. Bertone den Zuschlag gegeben. Dort entwirft Marcello Gandini (27) diese schönen und beinahe zeitlosen Formen. Ein größerer Unterschied zwischen Sportwagen als zu dem Nachfolger Countach ist wohl kaum denkbar. Man könnte den Unterschied auch mit 'moderat' zu 'brutal' beschreiben.

Als besonders sensationell wird wohl die Spitzengeschwindigkeit empfunden, die bei den stärksten Versionen an der 300er-Marke kratzt. Er übertrifft damit zeitweise alles, was sich serienmäßig auf der Welt tummelt. Er ist auch der Meister der Rundungen. Das Licht seiner relativ kleinen Scheinwerfer und die diese umgebenden schwarzen Gitter werden zwar beanstandet, sind aber inzwischen untrennbar mit seinem Namen verbunden. Man wird sie in ähnlicher Form im Porsche 928 wiederfinden.

Steigen Sie ein in den knappen Innenraum. Da merkt man vielleicht, dass dieser Wagen der niedrigste Lamborghini überhaupt ist. Manche Schalter mussten ähnlich den Flugzeugen ans Dach verlegt werden. Versuchen Sie gar nicht erst, das Lenkrad oder die Sitzlehnen zu verstellen. Stellen Sie sich auf kleine bzw. fehlende Rückspiegel ein. Starten Sie den Motor direkt hinter ihnen. Spüren Sie seine Hitze, gegen die auch eine Klimaanlage machtlos ist. Bedienen Sie die Lenkung und die Bremsen. Es geht erstaunlicherweise auch ohne Hilfseinrichtungen. Trotzdem gehen ältere Fahrzeuge etwas ruppiger mit dem/der Fahrer(in) um. Und etwas lauter sind sie auch zumindest unten herum.










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