2017 Jeep Compass
Unten ist der Vorgänger gleichen Namens in der von 2011 bis 2016 gebauten 2. Generation abgebildet. Die erste Generation war schon einmal für zwei Jahre vom deutschen Markt verschwunden. Der Neue ist
weder ein Facelift noch im Prinzip eine weitere Generation des Alten, er ist neu aufgebaut auf der Bodengruppe des Renegade bzw. Fiat 500 X.
Der Compass ist 7 cm breiter, etwas niedriger und fast 10 cm länger als der Renegade, bei 6,6 cm mehr Radstand. Die Motorisierung ist bis auf den fehlenden kleinsten Renegade-Motor gleich. Insgesamt
kommt er etwa eine halbe Nummer größer daher. Damit liegt allerdings auch der Einstiegspreis deutlich über den 20.000 Euro des Renegade.
Der Compass ist innen noch eher als außen zurückhaltend gestylt. Das schließt eine solide Qualität ein und z.B. einen schon jetzt gelobten 8,4-Zoll-Touchscreen als Top-Angebot neben 5 und 7 Zoll. Wie beim
Renegade gibt es Sport und Longitude und die Luxus-Variante Limited sowie den speziell für schwierigeres Gelände gedachten Trailhawk.
Beim Trailhawk ist das übliche Jeep Selec-Terrain System mit bis zu fünf Modi (Auto, Snow, Sand und Mud, plus Rock) möglich. Drehmoment kann hundertprozentig nicht nur achs-, sondern auch radweise verteilt
werden. Ergänzend ist noch eine 20:1-Kriechuntersetzung möglich. Der Hersteller bezeichnet diese Fähigkeiten als 'klassenbeste'.
Wie steht es mit der Aufteilung innerhalb der Modellreihe? Da passt der Renegade deutlich zum Wrangler und der Compass zum Grand Cherokee. Unter dem Blech ist allerdings der Wrangler der letzte
Vertreter der klassischen Jeep-Version. Alle anderen sind infiziert von der Moderne, der vom Frontantrieb ausgehende Allrad, wie er auch im Fiat 500X vorkommt.
Zusammengeführt werden alle wieder über die optional erhältliche Trailhawk-Version, die auch der modernen Form genügend Modi und damit Anpassung an etwas extremere Geländeverhältnisse bietet.
Umgekehrt gibt es sowohl ein Benzin- wie ein Dieselmodell nur mit Frontantrieb.
Jeep, das ist in USA nicht einfach nur eine Automarke. Stillschweigend kommt man überein, dass die Designer möglichst vorsichtig bei Änderungen vorgehen und die Tester auch noch Kleinigkeiten, wie
eine die Fensterfront großräumig umspannende Chromlinie als etwas ganz Besonderes feiern. Erstaunlich, dass der Jeep mit Frontantrieb durchgesetzt werden konnte.
Allerdings passt er gut zu einem gewissen Wandel des Images. 'Allround' wird nicht mehr nur als 'Allterrain' interpretiert, sondern auch als Verbindung von 'Luxus' und 'Spaß' bzw. 'Aktivität'. Hinzu kommen die
inzwischen als selbstverständlich angenommenen guten Fahreigenschaften gepaart mit genügend Leistung und Innenraumvolumen. Grand Cherokee und Compass werden als SUVs vermarktet, der
Compass als der kleinere im C-Segment.
Das Gesagte erklärt ein wenig, warum auch der Jeep Compass wieder in Amerika hundert Mal so häufig verkauft werden wird wie in Europa. Bei der Preisgestaltung hält man bei vergleichbarer
Grundausstattung zum Marktführer Tiguan 2.000 bis 3.000 € Abstand, der allerdings bei den teureren Modellen deutlich abnimmt. Das wird natürlich nicht reichen für viel mehr Zuspruch, zumal die
Ausstattungspakete auch noch z.T. seltsame Verknüpfungen enthalten. Aber ob das potentielle Jeep-Besitzer/innen stört?
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