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1975 Jaguar XJS




Der XJS von 1975 ist bis dahin Jaguars teuerstes Auto. Ist er auch der qualitativ beste? Jedenfalls wird sein Start um 3 Jahre verschoben. Der neue V12 muss also entsprechend lange auf ihn warten. Kaum zu glauben, dass William Lyons, der Direktor und eigentliche Garant für Jaguars Erfolg zum letzten Mal an seinem Design maßgeblich beteiligt gewesen sein soll, so wenig ähnelt er bisherigen Modellen. Allerdings soll auch der italienische Designer Vignale beteiligt gewesen sein.

Bei Jaguar hat sich also nicht nur das Management geändert, sondern auch die Preispolitik. Der XJS wird es ohnehin schwer genug haben nach dem E-Typ und niemals wirklich als dessen legitimer Nachfolger angesehen werden. Man sagt, Amerika sei Schuld an dieser Entwicklung, besonders die Komfortansprüche dort und die wesentlich strenger gewordenen Sicherheitsbestimmungen.

Drei Viertel der Produktion sind davon direkt beeinflusst und eine Limousine verkraftet solche Anforderungen deutlich besser als ein Coupe. Unter dem Sicherheitsaspekt kann man die unterteilten Stoßstangen noch als gelungen bezeichnen. Da sah mancher Zeitgenosse schlimmer aus. Auch eine gewisse aristokratische Zurückhaltung ist ihm nicht abzusprechen.

Aber dass er auch nur irgend ein Detail vom E-Typ übernommen hätte, kann man auch nicht sagen. Allein schon die statt wie dort extrem niedrige, hier aber bewusst nach oben gezogene Gürtellinie spricht Bände. Aber ein Vernunftauto ist der XJS mit fast fünf Meter Länge und im Prinzip ohne jeden Platz auf der Rücksitzbank auch nicht. Er kommt wie ein Auto für Menschen rüber, die in ihrem Lebens alles erreicht haben und das jetzt ohne jedes Risiko um jeden Preis so lange wie möglich genießen wollen.

Macht ihn das sympathisch? Vermutlich nicht. Aber deutlich schwerer und teurer, was wiederum solch anvisierten Läufern/innen nicht viel ausmacht, auch nicht in der gerade noch nicht zu Ende gegangenen Wirtschaftskrise. Aber dann muss die Qualität stimmen und das tut sie gerade nicht.

Das beginnt bei einem Armaturenbrett, das zwar aus Plastik ist, aber unnötigerweise auch noch an das wohl für immer verloren gegangene Nussbaumholz erinnert. Immerhin sind Uni-Alternativen wählbar. Zu den konstruktiven Mängeln gehören auch z.B. Scheibenwischer, die einem Standard-Käfer alle Ehre machen, nicht aber einem Auto, das spielend die 60.000-DM-Grenze überspringt. Deutsche Journalisten mögen zwar deutsche Produkte bevorzugen, aber an letzten Plätzen für den XJS ist wohl nicht zu rütteln.

Da sind z.B. noch die Verarbeitungsmängel, die den Verkauf dieses Jaguar erschweren und den Wiederverkauf nahezu unmöglich machen. Unglückliche Karosseriepassungen und Mängel bei der Innenraummontage werden kolportiert. Selbst die Tests von Top Gear zeigen provozierend oft den Wagen an der Tankstelle. Anscheinend ist sein Verbrauch spielend über die 20 Liter auf 100 km zu bringen.

Dabei wurden ihm doch auch ausgesprochen gute Eigenschaften mit auf den Weg gegeben. Er gilt bis auf die Sitz-Ergonomie als einer der besten Reisewagen überhaupt, mit einer sehr gut abgestimmten Federung und einem Motor der nie laut wird. Das sind Eigenschaften, die früher nur Rolls-Royce zugeschrieben wurden auf dem sprichwörtlichen Kieselweg am Eingang der Villa vorfahrend. 05/14

Jaguar XJS vor 1981 scheinen wie vom Erdboden verschluckt zu sein.










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