Nein, die versprochene Gewichtseinsparung von bis zu 190 Kilogramm lässt sich an den Daten durch Vergleich nicht ermitteln. Immerhin ist allerdings der Vierzylinder-Diesel kleiner geworden. Sein Leistungsvermögen ist dadurch etwas geschrumpft, aber seine CO₂-Werte noch deutlich mehr.

Das Design ergänzt geschickt alte Jaguar-Tugenden. Das sind Limousinen, die durch gekonnte Rundungen wie Coupés wirken. Das macht sie leicht und begehrlich. Weit mehr als eine Viertelmillion Mal wurde der XF seit 2007 gebaut und verkauft. Er scheint zu gefallen und nach diesem Facelift vermutlich noch mehr. Minimal kürzer hat er doch im Radstand um ca. 5 Zentimeter zugelegt. Man verspricht etwas mehr Platz auf der Rückbank.

Der XF kommt zunächst als einigermaßen preiswertes Automobil daher. Immerhin ist er ja jetzt durch schwächere Vierzylinder vom Einstandspreis her sogar noch etwas günstiger geworden. Aber wehe, man lässt sich verführen. An Ausführungen mit V6-Motoren hängen direkt um ca. 20.000 Euro höhere Preisschilder. Erst dann gibt es die feinen Verstellmöglichkeiten für Fahrwerk-, Getriebe- und Motorcharakteristik.

Und nur für die Benzinmotoren (?) gibt es dann ein Allradsystem, das sich automatisch auf verschiedene Witterungs- und Fahrbahnverhältnisse einstellen kann. Aber auch die durch 'nur' zwei Räder angetriebenen müssen dank Torque Vectoring nicht darben. Und die Preise mit Leichtigkeit nach oben treiben werden die S- und R-Version.

Unbedingt lohnend ist ein Blick in den Innenraum (Videos unten). Wenn sich jemals diese eher vorsichtige Modernität der Briten positiv ausgewirkt hat, dann bei diesem Armaturenbrett. So unaufgeregt hat noch selten ein Anbieter der oberen Mittelklasse Instrumente wie einen 12-Zoll-Bildschirm integriert. Dazu passt dann das wie eine kleine Spielerei anmutende Versenken der Bedieneinheit und Wegdrehen der Lüftungsschlitze bei Nichtgebrauch. 08/15