Irgendwie mutet das Front-Design eher japanisch als amerikanisch an. Es zeigt, dass der Q 70 in Europa zwischen den Welten gastiert. Der Entwurf stammt auch schon aus dem Jahr 2010. Man könnte ihn bestenfalls als konservativ gestylt bezeichnen.

Wo nehmen die Japaner nur diesen Mut her? Immerhin konkurriert er vom Basispreis mit der E-Klasse von Mercedes. Allerdings hat er inzwischen auch deren Dieselmotor geerbt, ein weiterer Beweis, wie sehr Mercedes mit Renault, Dacia, Mitsubishi und Nissan zusammenwächst. Vor der Kooperation schien der Q70 beinahe gänzlich unverkäuflich mit seinem V6 und 8.000 Euro mehr.

Und wer die Aufpreislisten von Daimler auch nur grob einzuschätzen weiß, kann dem Preis des Nissan-Flagschiffs doch wieder etliche Vorteile abgewinnen. Vor allem, weil die Kombination von Motor und Fahrzeug eine sehr geeignete Reiselimousine ergibt. Allerdings scheint auch das mit Schaltern übersäte Armaturenbrett etwas von vorgestern zu sein.

Immerhin weiß der Dieselmotor durch seinen niedrigen Verbrauch das gegenüber dem Daimler größere Leergewicht angenehm zu kaschieren. U.a. doppelte Scheiben fordern halt ihren Tribut. Und lauter ist die Konkurrenz in der Premiumklasse gewiss nicht. Immerhin, wegen seiner amerikanischen Ausrichtung ein sehr komfortables Auto. Nur die Automatik wird bisweilen als nicht ganz ruckfrei beschrieben.

Statt des Drehmomentwandlers gibt es ihn auch mit zwei Kupplungen und einem Elektromotor, aber dann vorn als Front-/Mittelmotor wieder mit dem V6. Also scheint die günstigste die empfehlenswerteste Variante zu sein. Die hat dann auch neben der Automatik z.B. volles LED-Licht. Innen genießt man Bose-Sound mit Lautsprechern in den Sitzlehnen, ein beheiztes Lenkrad und angenehme Sportsitze. 02/18