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1925 Hanomag 2/10





Die beiden Ingenieure Carl Pollich und Fidelis Böhler, obwohl nicht aus dem Automobilbereich stammend, haben einen kleinen Wagen entworfen und zwei Versuchswagen gebaut. Die Firma Hanomag übernimmt diese und die beiden Ingenieure gleich mit. Sie vermarktet diesen als Hanomag 2/10 PS, in der Bevölkerung wegen seiner Form 'Komissbrot' (Kommiss = Militär) genannt.

Ein leichtes Zweisitzer-Cabrio mit wassergekühltem Einzylinder, der stehend im Heck eingebaut ist und über eine Kette rechts am Hinterrad der starren Achse antreibt. Das Auto verfügt vorn über einzeln aufgehängte Räder, nur einen mittig angeordneten Scheinwerfer, ist aber vielen anderen Autos durch seine sehr frühe fast pontonartige Karosserie voraus.


Maximal 80 Stück werden pro Arbeitstag in Fließfertigung gebaut. Weil aber dieses Auto sehr bald zu einem konventionellen hin entwickelt wird, verlässt Böhler sehr rasch die Firma, während Polloch ihr bis 1963 treu bleibt. Er avanciert zum Chefkonstrukteur bei Hanomag. Auf sein Konto geht auch der 3/16 (Bild unten) ab 1929, der vorn schon wieder wie ein Auto der Zeit aussieht und nur hinten noch ein wenig an den 2/10 erinnert.


Eigentlich hat er gar keine Pontonform, seine angesetzten Kotflügel sind nur jeweils an den vorderen und hinteren Wagen angepasst. Der ist übrigens aus Stahl, während im Mittelteil Holz als Grundwerkstoff vorherrscht. Die Kotflügel kaschieren, dass der Mittelteil deutlich breiter ist als die Spurweite von etwas über einem Meter.


Hinten ist diese noch kleiner, weil man die komplette Hinterachse antreibt und somit das Differenzial einspart. Nur dort greifen übrigens sowohl Hand- wie Fußbremse. Der Wagen hat Rechtslenkung, wie zu der Zeit in Deutschland üblich. Erreichbar ist der Fahrersitz allerdings nur über die einzige Tür links.

Ja, es muss gespart werden. Man hat während der Bauzeit 1925-28 die Inflation gerade hinter sich. Es ist nur eine kurze Zeit scheinbarer Erholung, danach wird es erst richtig schlimm. Noch nicht einmal die Mittelklasse kann sich überhaupt ein Auto leisten. Der kleinste Opel kostet fast doppelt so viel, DKW baut komplette Karosserien aus Sperrholz mit Kunstlederbezug.


Da kann die in der Bevölkerung grassierende Bezeichnung 'Kommissbrot' doch sogar als Kosename empfunden werden, ist damit neben der Formgebung vielleicht auch die Dauerhaftigkeit des Hanomag 2/10 gemeint. Als Rennversion mit ca. 80 km/h Spitze hat er die in seiner Klasse umso mehr unter Beweis stellen können, je länger das Rennen dauerte. 01/18













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